Partschins/Bozen - Eine im Juni 2022 eingereichte Landtagsanfrage des Freiheitlichen Andreas Leiter Reber und vor allem die Beantwortung der Fragen im Juli 2022 ergibt ein Bild davon, was an der möglichen und viel diskutierten großen Umfahrung von Rabland-Töll von Seiten des zuständigen Landesrates Daniel Alfreider getan worden ist. Nämlich so gut wie nichts. Leiter Reber schickt in der Anfrage folgendes voraus: „Entscheidend für eine nachhaltige Lösung der Verkehrsproblematik im Vinschgau liegt in der Entschärfung des Nadelöhrs im Bereich Töll/Rabland. Seit Jahrzehnten verspricht die Landesregierung den Menschen im Vinschgau und in den Anrainergemeinden sie mit einem Tunnel- und Umfahrungsprojekt zu entlasten.“
Wir veröffentlichen die Fragen und die Antworten von LR Daniel Alfreider (bearbeitet von Augustin Hueber) vollinhaltlich, auch weil die Informationen Auslöser für größere Proteste sein können:
„1. Wie viele Planungs- und Projektierungsaufträge hat das Land Südtirol seit dem 01.01.2010 vergeben? Wer hat die Projekte erstellt, wie hoch waren die Kosten und warum wurden diese Projekte bisher nicht umgesetzt?
Das Land Südtirol hat bzgl. der angedachten Umfahrungslösung Forst-Töll-Rabland seit dem 01.01.2010 keine Planungs- und Projektierungsaufträge vergeben. Lediglich bezogen auf die Ortsumfahrung von Rabland wurden im Auftrag der Landesverwaltung verschiedene Varianten untersucht und bewertet, jedoch keine Projekte ausgearbeitet.
2. In welchem Jahr kann die Gemeinde Partschins seitens der Landesregierung mit einer Umfahrung und/oder Untertunnelung des betroffenen Streckenabschnitts der SS38 in den Bereichen Töll und Rabland rechnen??
Bei Projekten dieser Größenordnung kann man nicht von dem Zeitpunkt der Fertigstellung sprechen, solange man sich noch im Bereich der Machbarkeitsstudien befindet. Dazwischen liegen zu viele technische und Verwaltungsschritte, die man nicht exakt planen kann, zudem kann es unvorhergesehene Einflüsse geben.
3. Trifft es zu, dass der Landesregierung bereits zwei Projekte vorliegen, aber sie erneut einen Ideenwettbewerb ausgeschrieben hat? Aus welchem Grund?
Der Landesverwaltung wurde am 12.03.2021 von Seiten der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt eine Machbarkeitsstudie übermittelt.
Die Durchführung eines Ideenwettbewerbes ist angedacht, die Ausschreibung ist noch nicht erfolgt. Die Durchführung eines Ideenwettbewerbes dient, um die möglichen Lösungen aufzuzeigen und hinsichtlich der Kriterien Wirksamkeit, Kosten und Nutzen zu bewerten.
4. Wieviel Geld hat die Landesregierung für die umfangreiche Verkehrslösung „Töll/Rabland“ im Landeshaushalt reserviert?
Im aktuellen Dreijahresprogramm der Abteilung Tiefbau sind derzeit keine Gelder für eine Umfahrungslösung Forst-Töll-Rabland vorgesehen. Unabhängig davon können Studien und Analysen jederzeit in Auftrag gegeben werden.“
(r/eb)