Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Weil der Ministerpräsident Draghi in Rom abgesägt worden ist und damit die Regierung zerfetzt und das Parlament aufgelöst worden ist, werden die Wähler und -innen im Herbst zu den Urnen gerufen. In Südtirol ergeben sich damit und auch aufgrund der Wahlreform mannigfaltige Probleme. Der Albrecht Plangger, der Vinschger Kammerabgeordnete, hat diese Probleme sofort gesehen und er hat es im letzten Vinschgerwind-Interview so ausgedrückt: „Ich fühle mich so wie Draghi, der einen teuflischen Fußtritt bekommen hat.“ Wenn die SVP-Ortsgruppen bei den Vorwahlen am 16. August dem Bozner Dieter Steger mehr Stimmrechte zukommen lassen als dem Albrecht Plangger, dann ist das tatsächlich ein Fußtritt für Abi. Denn wer diese parteiinternen Vorwahlen gewinnt, ist so gut wie nach Rom gewählt. Der Fußtritt ist dann aber nicht nur für den Abi sondern auch für den Vinschgau. Denn der Vinschgau wäre dann auf allen Ebenen SVP-politisch blank: kein eigener Landesrat in der Landesregierung, kein eigener Parlamentarier in Rom, der Vinschgau SVP-politisch abgehängt. Ob die Bozner Bonzen-SVP die darauf folgende Frustwelle in der Vinschger Bezirks-SVP und in den mühsam zusammengestellten SVP-Ortsgruppen einfach grinsend hinnehmen werden? Natürlich werden sie das und zwar ohne Wimpernzucken, mit medialer Billigung des sich ausweitenden medialen Großkonzerns. Vae victis - wehe den Besiegten und das wäre der bevölkerungsarme und flächenmäßig große Vinschgau.