Bozen/Vinschgau - Um die Erzeugungsanlagen von Fernwärme auszubauen, die Wärmeleistung zu erhöhen und neue Anschlüsse zu ermöglichen, hat die Landesregierung die entsprechende Förderung wieder eingeführt.
Die großen Preisanstiege bei den fossilen Brennstoffen haben eine große Nachfrage für neue Fernwärme-Anschlüssen zur Folge. Fernwärme gilt zudem als besonders umweltfreundliche Art, um Haushalte mit Heizwärme und Warmwasser zu versorgen. Zur Erzeugung thermischer Energie werden in Südtirol zum einen der nachwachsende Rohstoff Holz (Biomasse) sowie in Bozen die von der Müllverwertungsanlage erzeugte Abwärme genutzt.
Auf Vorschlag von Energie- und Umweltlandesrat Giuliano Vettorato hat die Landesregierung heute (19. Juli) neue Richtlinien für die Gewährung von Beiträgen zur Förderung bestehender Fernwärmesysteme genehmigt und damit die Landesförderung für die Erweiterung der Fernwärme-Erzeugungsanlagen wieder eingeführt. Ebenso hat sie für diesen Zweck für das laufende Jahr 2022 drei Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Wie Landeshauptmann Arno Kompatscher auf der Pressekonferenz im Anschluss an die Regierungssitzung sagte, „geht die Landesregierung davon aus, dass das Land in Zukunft das Doppelte für diesen Zweck aufbringen werde“ müssen, um dadurch auch der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen entgegen zu wirken.
Die neuen Förderrichtlinien sehen vor, dass die Betreibenden von Fernwärmesystemen jeweils von Jahresbeginn bis 30. Juni Zeit haben, um ihre Ansuchen um Beiträge für die Erweiterung, Erneuerung oder Potenzierung bestehender Fernwärmesysteme online im Landesamt für Energie und Klimaschutz einzureichen. Förderfähig sind Erweiterungs- und Potenzierungsprojekte, die mehr als 50.000 Euro kosten und eine Erhöhung der Produktion von erneuerbarer Energie des bestehenden Fernwärmesystems bewirken.
Durch den Ausbau der Erzeugungsanlagen und die Erhöhung der Wärmeleistung wolle man auf die steigenden Preise am Energiemarkt und auch auf die zunehmende Nachfrage nach Neuanschlüsse an bestehende Fernwärmesysteme durch Bürgerinnen und Bürger reagieren, unterstreicht Landesrat Vettorato. Der Landesrat verweist darauf, dass das Land die Optimierung bestehender Erzeugungsanlagen und die Verdichtung bestehender Verteilinfrastrukturen im Auge behalte, um Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz der bestehenden Anlagen zu garantieren und dabei den Kohlendioxidausstoß zu senken, ganz im Sinne des ökologischen Wandels.