von Chefredakteur-Stellvertreterin Magdalena Dietl Sapelza
Bürgerkarte, SPID, Anmeldungen über Online, Homeoffice, Fernunterricht und die vielen anderen Möglichkeiten der digitalen Revolution sind nützliche Instrumente, die vieles einfacher machen. Das ist unbestritten. Viele sprechen von einer genialen Neuerung, die sich speziell in der Corona-Zeit bewährt hat. Die Voraussetzung ist jedoch, dass die Bürger:innen über einen Internet-Anschluss verfügen und dass sie sich am Computer oder mit dem Smart Phone in der digitalen Welt zurecht finden. Wenn das nicht der Fall ist, fühlen sich so manche überfordert und ärgern sich über den digitalen Wahnsinn. Es handelt sich dabei um ältere Semester, genauer um die Hälfte der Erwachsenen in Italien. Denn eine Studie ergab, dass derzeit 52 Prozent eine digitale Identität in SPID besitzen, 34 Prozent der 65- bis 74-Jährigen und 14 Prozent der über 75-Jährigen. Bei den 18- bis 24-Jährigen sind es 87 Prozent. In Südtirol dürfte es ähnlich sein. Tatsache ist: Wenn die Hälfte der Menschen im digitalen Abseits stehen, ist umgehend Handlungsbedarf gefragt. Jede technische Veränderung, jede Umstellung leidet an Kinderkrankheiten. Und es braucht seine Zeit, bis diese überwunden sind. Vieles ist zu schnell gegangen. Es braucht dringend eine Assistenz. In manchen Gemeindeämtern wir diese zwar im Rahmen des Parteienverkehrs angeboten, notwendig wären jedoch spezielle Büros, in denen Fachleute ausschließlich Online-Dienste für die Bürger:innen anbieten.