Erste Schritte

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Mit einem enormen Gefälle (Fallhöhe 1.135 m) ist die Anlage von Naturns (230 Megawatt installierte Leistung)  das größte Hochdruckwasserkraftwerk in Südtirol. Mit einem enormen Gefälle (Fallhöhe 1.135 m) ist die Anlage von Naturns (230 Megawatt installierte Leistung) das größte Hochdruckwasserkraftwerk in Südtirol.

Naturns/Schnals/Kastelbell - Die Untervinschger Gemeinden möchten sich bei der Neuvergabe der Konzession an der Großwasserableitung Schnals/Naturns beteiligen. Die Verhandlungen dazu laufen, denn die Konzession verfällt im April 2023.

von Erwin Bernhart

Die Verhandlungen zwischen den Gemeinden Schnals, Naturns und Kastelbell für eine Beteiligung an der Konzession Schnalser Stausee - Kraftwerk Naturns dürften noch nicht die heiße Phase erreicht haben, aber sie laufen. Die Zeit beginnt zu drängen, denn die Konzession verfällt im April 2023. Um sich Verhandlungsluft nach allen Seiten zu verschaffen, drängen die SVP-Parlamentarier in Rom, allen voran Albrecht Plangger, auf eine Verlängerung der Konzession. Voraussichtlich wird die italienische Regierung einer Konzessionsverlängerung bis zum 31.12.2024 zustimmen.
Die Verlängerung ist ein willkommenes Trostpflaster für die Anrainergemeinden. Denn bei einer Verlängerung sieht das Landesgesetz 13 von 2013 vor, dass der scheidende Konzessionär bis zur Erneuerung der Konzession einen Zusatzzins von 38 Euro pro Kilowatt Leistung zu zahlen hat. Dieser Zusatzzins kommt dem Land und den Anrainergemeinden zugute.
Im Falle des Krafwerkes in Naturns, welches eine Leistung von rund 40.000 Kilowatt, also rund 40 Megawatt, hat, ist der errechnete Zusatzzins zwischen Konzessionsverfall und provisorischer Verlängerung die erkleckliche Summe von knapp 2,5 Millionen Euro.
Von diesem Zustzzins erhält das Land ein Drittel, also 832.000 Euro. Die anderen zwei Drittel (1,66 Millionen Euro) werden auf die Gemeinden Schnals (49,73 %) Naturns (40,66 %) und Kastelbell (9,61 %) anteilsmäßig aufgeteilt.
Der Berechnungsschlüssel ist kompliziert, aber die Gemeinden können dabei auf einen unermesslichen Erfahrungsschatz von Albrecht Plangger zurückgreifen. Denn die Parameter für den Aufteilungsschlüssel sind im Wesentlichen bereits beim „Vinschger Stromkrieg“ ausgearbeitet worden: Das Wassereinzugsgebiet, die theoretisch entgangene Stromproduktion in den einzelnen Gemeinden, der Standort des Kraftwerkes und der Bevölkerungsanteil spielen dabei eine Rolle.
Nun sollen die Gemeinden mit dem voraussichtlichen Geld aus dem Zusatzzins Umweltmaßnahmen ausarbeiten und damit vorsehen, wie dieses Geld lokal investiert werden soll.
In den Gemeinden wird dieser Zusatzzins als erster Schritt in Richtung Beteiligung angesehen.
Für die Gemeinde Naturns ist das Verhandlungsteam mit BM Zeno Christanell und Referent Helmut Müller erfahren aufgestellt. Für die politische Begleitung wird der erfahrene Albrecht Plangger und für die technische Begleitung der erfahrene Ingenieur Walter Gostner den Untervinschger Gemeinden zur Seite stehen. Zuversichtlich ist man, zumal ein ehemalig rigider Zentralismus in Bozen nicht mehr vorhanden ist.

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