Theaterbühne Kortsch
Eine Aufgabe haben und Lust und Freude am Leben: Die Theatergruppe Kortsch thematisiert in ihrem Stück „Altweiberfrühling“, das es nie zu spät für die Erfüllung seiner Träume ist - auch oder besonders im Alter nicht. Das Stück, dem Film „Herbstzeilosen“ von Stefan Vögel entliehen, ist eine Uraufführung in Südtirol und wird damit jenen hohen Ansprüchen gerecht, die Regisseur Konrad Lechthaler, seit Jahren erhebt, nämlich Neues oder Herausforderndes zu wagen. Eines ist Lechthaler bei „Altweiberfrühling“ gewiss: Er kann auf grandiose Spielerinnen und Spieler bauen. Karl Fleischmann als Pfarrer Jost mit moralischen Ansprüchen an seine Schäfchen, selbst aber mit einer Liebschaft zu Shirley (Christiane Dietl) anderen Maßstäben folgend. Renate Rechenmacher als Martha Jost und jene Mutter vom Pfarrer, „dia an Dessouloden oftuat“ und damit das provinzielle Dörfchen Flutsch samt sturem Bürgermeister Fritz Preuss (Hanspeter Plagg) und Sohnemann Pfarrer mit scheinbar Neuem, Unartigem und Anrüchigem vor eine Herausforderung stellt. Und Heike Gruber als Lisi, Susanne Vilardo als Frieda und Brigitta Thoman als Hanni, die flippigen und hadernden Freundinnen, die Martha zur Seite stehen. Es könnte sich im Grunde überall abspielen, das Stück „Altweiberfrühling“. Überall dort, wo Provinzielles vorherrscht. Die Premiere vergangenen Freitag ist geglückt: Applaus und Lob gab’s im vollen Schlanderser Kulturhaus. (ap)