Schlandersburg/Bilderausstellung - Der Eingangsbereich der Bibliothek Schlandersburg ist wie ein Verlies, ein Keller- bzw. Kerkerraum, wenn keine Bilder darin hängen. Durch Ausstellungen wird der Raum in ein Paradies verwandelt. Das meinte Raimund Rechenmacher, der Bibliotheksleiter anlässlich der Ausstellungseröffnung von Margit Nagler Lanzendörfer. Nach einer langen Durststrecke hängen nun bis Ende Mai wieder farbenfrohe, ausdrucksstarke Bilder der Meraner Hobbymalerin. Sonja Steger, die Autorin, Publizistin und Kulturarbeiterin meinte bei der Ausstellungseröffnung, dass die Künstlerin seit Kindertagen gemalt und gezeichnet hat, um so ihre kreativen Ideen spielerisch umzusetzen. Die Natur ist dabei sowohl Ideengeberin als auch Assistentin. In einem Zusammenspiel von natürlichen Prozessen und künstlerischen Aktivitäten entstehen sinnlich abstrakte Bilder mit großer Ausstrahlungskraft. Sonja Steger nennt sie Farbmeditationen. Es sind lebendige Bilder, die Ruhe ausstrahlen. Es sind Stimmungsbilder, Bildkompositionen mit sanften Übergängen, mit hellen und dunklen Schatten, mit zarten Linien, die wie Wasseradern über die Bilder fließen. Das Besondere an dieser Ausstellung besteht darin, dass als Bildträger alte Markisen verwendet wurden. Die Markisen wurden zum Lebensraum für Moose und Flechten. Margit Nagler Lanzendörfer hat diese Markisen übermalt, mit einem leuchtendem Blau, Gelb, Grün oder Lila oder einfach Schwarz und Weiß und so alte Markisen in Kunstwerke verwandelt. Bei einigen Bildern stechen die Flechten aus dem Bild heraus, was auch zum Titel der Ausstellung „VerFLECHTEN“ geführt hat. Nach mehreren Einzel- und Gruppenausstellungen in Südtirol ist nun die langjährige Obfrau des Vereins der Freizeitmaler der Ortsgruppe Meran mit ihren Bildern erstmals nach Schlanders gekommen, wo sie 1951 geboren ist. Der Erlös für die Ausstellung wird dem Verein „Südtiroler Ärzte für die Welt“ gespendet. (hzg)