Goldrain/Tiss - Der 25. Mai ist der Gedenktag des Heiligen Urban. Papst Urban I. ist der Schutzherr der Winzer und der Weinberge. In Goldrain wird der „Weinheilige“ schon seit vielen Jahren besonders verehrt. Urbani mit seiner traditionellen Urbaniprozession ist ein Höhepunkt im Kirchenjahr.
Ernst Steinkeller, Jahrgang 1942 aus Tiss, erzählt: „Goldrain hatte in den 50er Jahren noch etwa 30 ha Weinbau. Der Schutzpatron, der hl. Urban, hatte deshalb eine besondere Bedeutung. Bis in die 60er Jahre wurde Urbani immer am 25. Mai gefeiert. Heute wird das Fest auf den nächst darauffolgenden Sonntag verschoben. Der Feiertag beginnt früh morgens mit dem „Marialäuten“, begleitet von mehreren Böllerschüssen. Nach dem Hauptgottesdienst in der St. Luzius Kirche in Tiss folgte früher das Stundengebet. Jeder Dorfteil hatte eine Stunde zur Verfügung. Am Nachmittag fand die Prozession statt, bei der die Statue des Heiligen Urban durch das ganze Dorf getragen wurde. Ursprünglich trugen die Bauern des Dorfes die Statue des hl. Urban, heute wird sie von den Schützen getragen. Die Prozession macht an vier Stationen halt. An den Stationen werden die vier Evangelien gebetet, das heilige Evangelium nach Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Bei der Tisserbrücke erteilt der Pfarrer abschließend den Wettersegen.“
„Die Urbaniprozession in Goldrain war immer eine „große Prozession“, sagt Ernst Steinkeller. „Im Grunde war es ein schöner Spaziergang, begleitet von Musik und Gesang. Nach der Prozession versammelte sich die Dorfgemeinschaft und feierte gemeinsam das Fest. Diese Tradition hat man bis heute beibehalten. Leider konnte die Prozession in den letzten zwei Jahre aufgrund von Corona nicht mehr abgehalten werden. Es wäre schön, wenn Urbani heuer im vollen Umfang wieder stattfinden und die Goldrainer ihr Urbanifest wieder einmal gemeinsam feiern könnten“. (pt)