Schlanders/Laas - An der Marmorfront ist es ruhig geworden. Der Frontverlauf verlief in den vergangenen Jahren vor allem zwischen Lasa Marmo, Gemeinde Schlanders und Landesregierung. Streitgegenstand waren die sich jährlich wiederholenden provisorischen Abtransportgenehmigungen über die Straße nach Göflan ins Schlanderser Marmorwerk. Während die Göflaner Marmor GmbH um Burkhard Pohl in aller Seelenruhe ihren Marmor vom Göflaner Wantlbruch zu relativ günstigen Preisen per LKW nach Schlanders transportieren hat dürfen, musste die Lasa Marmo vertraglich die Schrägbahn benutzen. Die Streitereien sind seit Mitte März aus und vorbei. Denn die Lasa und die Gemeinde Schlanders haben einvernehmlich ihre jeweils am Staatsrat behängende Rekurse zurückgezogen, bei Spesenkompensation. Die seit Jahren im Hintergrund laufenden Gespräche und Verhandlungen unter der Federführung vom Ressortdirektor vom Ressort Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger haben die Einsicht gebracht, dass rückwirkende Urteile wenig Sinn machen und dass es für die weiteren Verhandlungen von Vorteil sein wird, wenn die Gerichtsstreitigkeiten vom Tisch sind.
Seit die Schrägbahn aufgrund technischer Hindernisse stillgelegt ist, transportiert auch die Lasa sämtliche Marmorblöcke mit einer provisorisch Genehmigung über die Tarneller Straße nach Laas. Es herrscht also derzeit Gleichstand im Abtransport. Trotzdem werden im Hintergrund weitere Verhandlungen laufen, denn es gibt viele offene Fragen. Eine davon ist nach wie vor, ob der Abtransport in öffentlicher Hand gelegt werden soll. Eine andere, ob in Laas eine neue Marmorseilbahn entstehen kann. Eine weitere ist, wie der Marmor von der Jennwand in Tal kommen soll... Wenn nun auch Ruhe in den Gerichtssachen eingetreten ist, werden am in höchsten Kreisen angesiedelten Verhandlungstisch einen Haufen Fragen Gegenstand sein. (eb)