Wandern - Nach Bad Überwasser in Ulten

geschrieben von

Das Ultental ist eine Oase der Ruhe, in der sich noch viel der ursprünglichen Bergbauernwelt erhalten hat. In keinem anderen Südtiroler Bergtal findet sich noch so viele bäuerliche Bausubstanz mit schindelgedeckten und teilweise aus massivem Holz gebauten Häusern. Mit Stolz und traditionsbewusst werden auch neue Häuser in der traditionellen Bauweise errichtet und mit Lärchenschindeln eindeckt.

Unsere kurze Wanderung beginnt am Parkplatz am Beginn des Zoggler Stausees, am östlichen Ortsende von St. Walburg. Ein Wanderweg folgt sowohl auf der Sonnenseite als auf der dichter bewaldeten Schattenseite dem Verlauf des Tales, die Wegweiser tragen ein eigenes Symbol. Wir wandern ein Stück auf dem Ultner Talweg auf der Sonnenseite talauswärts, dazu überqueren wir die Autostraße und folgen den Schildern bergauf, am Wegleithof vorbei. Bei den letzten Häusern biegt rechts ein Wald- und Wiesenweg ab, immer mit Ultner Talweg markiert. An einer Kreuzung informiert uns ein Anschlag, dass der weiterführende Weg unterbrochen ist, man munkelt, dass ein böser Grundbesitzer im weiteren Verlauf den Steig abgesperrt hat. So bleibt nichts anders übrig, als zur Autostraße abzusteigen und auf dem Gehsteig längs der Talstraße talauswärts zu wandern. Zwischen dem Despar-Geschäft und dem Büro des Tourismusvereins biegen wir rechts ab, verlassen die Ultner Talstraße und folgen den Wegweisern Bad-Überwasser, die uns zum Rand einer Wohnsiedlung bringen. Beim letzten Haus (Einstieg nicht übersehen) geht ein Wiesensteig rechts ab und bringt uns zum Sportplatz, wir überqueren den Falschauer-Bach und sind dann auf der orographisch rechten Talseite in wenigen Minuten bei Bad Überwasser angekommen. Nach ausgiebiger Rast und Einkehr machen wir uns auf den Rückweg. Auf einem abwechslungsreichen, naturnahen Wald- und Wiesensteig gelangen wir zuerst zur eisenhaltigen Heilquelle, die das Wasser für das Heilbad liefert, bald erreichen wir den mächtigen Schutzdamm vom Zoggler Stausee, eine Abkürzung bringt uns über Treppen zur Dammkrone, bald sind wir am Parkplatz und unserem Startpunkt angelangt.

Einkehr Gasthaus Bad Überwasser
Das Haus ist ein Zeuge jener Bädertradition, die vor Jahrhunderten in Tirol lebendig war. Bei mineralhaltigen Quellen wurden Badehäuser errichtet, neben exklusiven Einrichtungen für die Oberschicht gab es auch einfachere Gasthäuser, wo meist begüterte Bauern verschiedene Wehwehchen auskurierten, eben die Bauernbadln. Zu diesen zählte auch Bad Überwasser, wo mit drei verschiedenen Wässern Badekuren verabreicht wurden. In der modernen Zeit kamen diese Bäder außer Mode. Wie viele andere auch wurde Bad Überwasser geschlossenen und verfiel. Veit und Rita, Quereinsteiger in Gastronomie und Badekuren, haben das heruntergekommene Gebäude, dessen älteste Teile aus dem 16. Jh. stammen, mit viel Einsatz und Liebe restauriert und in ein kleines Juwel verwandelt. Sie betreiben es als Gästehaus mit Appartements, Café und Restaurant und bieten Thermalbäder sowie Mineralwasserkuren an. Wanderer sind gern gesehene Tagegäste und werden in den getäfelten historischen Stuben, in der Veranda oder der Gartenterrasse mit feinen Gerichten verwöhnt.
aus salto.bz/Oswald Stimpfl

 

Länge: 5,3 km
Gehzeit: 1 h 40 min
Höhenmeter: 190 hm
Anfahrt und Parkplatz: Zum Ausgangspunkt der Wanderung: Von Lana auf der Ultner Talstraße bis St. Walburg fahren. Großer Parkplatz am Staudamm am Westende des Dorfes.
Zum Gasthaus Bad Überwasser: An der Dorfeinfahrt, unmittelbar nach der Brücke über den Bach, links abbiegen, den Schildern Bad Überwasser folgen.

Gelesen 2581 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Ausgaben zum Blättern

titel 23-24

titel Vinschgerwind 22-24

titel vinschgerwind 21-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.