Schlanders/Südtiroler Kulturinstitut - Doris und Georg sind seit 23 Jahren verheiratet. Sie haben ein Haus gebaut und zwei Kinder aufgezogen. Sie ist Hausfrau, er Direktor eines Aquariums. Die Kinder sind ausgezogen und Georg hat sich in eine 20 Jahre jüngere Frau verliebt und will sich von seiner Frau trennen. Seine Frau will die Ehe nicht einfach beenden, sondern in einer Paartherapie verstehen, was zum Ende geführt hat. Er willigt ein, weil man das heute so macht. Das ist der Hintergrund einer ernsthaft unterhaltsamen Beziehungs- bzw. Trennungskomödie, die am 23. März im Kulturhaus von Schlanders als Gastspiel der Komödie Winterhuder Fährhaus aus Hamburg aufgeführt wurde. Mit viel Sprachwitz, spitzen Dialogen, gegenseitigen Vorwürfen und Beschuldigungen wird beim Aufarbeiten der gemeinsamen Vergangenheit in den Therapiesitzungen Bilanz über das Eheleben gezogen. Das Paar erkennt die Grenzen der Vernunft und stellt sich die Frage: War das alles oder gibt es noch etwas anderes im Leben? Georg fühlt sich wieder lebendig mit der neuen Freundin. Auch Doris lernt nach der Trennung einen neuen Mann kennen. Sie führen tiefe Gespräche und sie entwickelt Ideen für neue Projekte und berufliche Perspektiven. Im Gespräch bei der Therapeutin erzählen sie wie sie sich kennengelernt haben und stellen fest, dass vieles gut war. Von der Liste, die sie vor der Heirat aufgeschrieben haben, wurde nicht alles umgesetzt. Aber sie haben ein Haus, zwei Kinder und der Sex war auch nicht schlecht. Nach Hawaii fuhren sie zwar nicht und etwas Verrücktes haben sie auch nicht gemacht. Sie hat seine Klugheit bewundert, er ihre Nase. Sie musste alle Termine nach ihm ausrichten, es fehlte an Wertschätzung. Und er bestimmte über das Fernsehprogramm. Doris zündet das Auto seiner Freundin an, er durchsticht die Autoreifen ihres neuen Liebhabers. Sie feilschen und streiten, nicht nur um den Hund. Am Ende verlässt die neue Freundin Georg und die Freundin von Doris meint, dass ihr neuer Freund ein Arschloch ist. Was sollen sie tun? Zurück zum alten Leben, zur Alltagsroutine oder Aufbruch zu neuen Ufern? (hzg)