Mals - Im Zuge des berühmten Vinschger Stromstreites mit dem Land wurde ausverhandelt, dass die Gemeinden im Vinschgau an der Konzession am Reschenstausee beteiligt werden. Die Gemeinde Mals erhielt in diesem Zusammenhang 1,54 Prozent am Reschenstausee. Einige Dinge waren beim Stromstreit nicht in den Verhandlungen enthalten. So etwa auch die Zuleitungen bzw. die Wassermengen vom Melzbach und vom Arundabach, also von jenen Bächen aus dem Schlinigertal und aus dem Arundatal. Offenbar ist es in Nachverhandlungen nun gelungen, für diese zwei Bäche eine zusätzliche Beteiligungsquote für die Gemeinden Graun, Mals und Glurns herauszuschlagen. Das Ergebnis dieser „jahrelangen Nachverhandlungen“, wie es der Malser BM Jossf Thurner ausdrückte ohne näher darauf einzugehen, war Gegenstand bei der Malser Gemeinderatssitzung am 29. März 2022. Der Tagesordnungspunkt 5 hieß lapidar „Alperia Vipower - Übernahme von zusätzlichen Anteilen durch die Gemeinde Mals“. Für die Wasserableitung am Arunda- und am Melzbach übernimmt die Gemeinde Mals zusätzliche 0,49 Prozent an der Reschenstauseekonzession von Alperia Vipower. BM Thurner riet den Räten, ein solches Angebot „wohlwollend anzunehmen“, denn die Anteile „stehen uns zu“. Was dann auch einstimmig und diskussionslos angenommen worden ist. Es tauchte weder die Frage auf, ob denn noch andere Ableitungen oder bislang nicht berücksichtigte Umstände mit Alperia Vipower nachverhandelt werden müssten, noch die Frage nach den Kosten. Der Gemeinde Mals kostet diese Anteilsübernahme nämlich jährlich 37.749 Euro und zwar acht Jahre lang.
Damit hält die Gemeinde Mals insgesamt 2,03 Prozent am Reschenstausee. Umgerechnet auf die Produktion, die mit dem Wasser aus dem Reschenstausee im Werk von Schluderns erzielt wird (laut Alperia Vipower 237 Millionen Kilowattstunden im Schnitt pro Jahr), ergibt sich ein Anteil für die Malser Gemeinde von rund 4,8 Millionen Kilowattstunden. Das entspricht in etwa einem Drittel der Produktion des Puni-Kraftwerkes. Das ist nicht nichts. (eb)