Vinschgau - Die Mitmachaktion der Vinschger Jugenddienste, Jugendtreffs- und Zentren startete am Freitag, 14.01. aufgrund der 2 G – Regelung für alle offenen Treffs und Zentren. Mit der 2 –G Regelung wurde allen Jugendlichen der Zugang verwehrt, welche nicht geimpft oder genesen sind. Der Unterschied zu uns Erwachsenen, welche selbst über den G-Status entscheiden können- die Jugendlichen, welche größtenteils noch minderjährig sind, können nicht selbst entscheiden, ob sie sich impfen lassen oder nicht.
Auf einer Wiese zwischen Laatsch und Schleis wurden Feuer entzündet, um die Forderung zu unterstreichen, dass die offene Jugendarbeit niederschwellig bleiben muss. Jede*r Jugendliche ist seit jeher herzlich willkommen in den Jugendtreffs- und -zentren, um einfach zu SEIN, ohne etwas zu müssen. Eine Zugangsbeschränkung aufgrund des G- Status wäre nicht mehr niederschwellig.
Die Jugendtreffs- und Zentren verschreiben sich einer offenen, niederschwelligen Arbeit mit den Jugendlichen, probieren zielgruppenorientiert für Mittelschüler*innen und allen nach der Mittelschule einen offenen, freien Raum zu bieten, in welchem alle Meinungen Platz haben. Gemeinsam werden geistreiche Diskussionen geführt, gemeinsam Veranstaltungen geplant, der eine oder andere Traum verwirklicht, alle werden Ernst genommen.
Seit nunmehr 2 Jahren hält die Pandemie den Spielraum für die Jugendlichen am geringsten. Discos wurden nur wenige Monate auf- und gleich wieder zugesperrt, im Vinschgau gab es keine, welche öffnete. Die Jugendlichen, welche im Jahr 2020 16 Jahre alt wurden- endlich alt genug eine Disco besuchen, feiern, neue Menschen kennenlernen… sind mittlerweile alt genug den Führerschein zu machen.
Wer von uns erinnert sich nicht an den Moment: Dem Türsteher endlich seinen Ausweis (voller Stolz) unter die Nase zu halten, sobald der 16. Geburtstag erreicht war und wir das erst Mal eine Disco besucht haben?
Dies bleibt der derzeitigen Generation verwehrt.
Die Situation in den Jugendtreffs- und -zentren ist ebenfalls seit 2 Jahren kein Zuckerschlecken- Mal auf, dann zu, dann 3 G, dann Essen und Trinken verboten, wir Jugendarbeiter*innen befolgten immer alle aktuellen Verordnungen und die Jugendlichen hielten sich ohne Widerrede an die Regeln- zum Teil kennen sie den/die Jugendarbeiter*in vor Ort nicht ohne Maske, da die Maskenpflicht (zuerst FFP2, dann wieder chirurgisch, dann wieder FFP2…) strikt eingehalten wird.
Die Situation zu Hause ist mit den Jugendlichen größtenteils auch ohne Pandemie schon recht anstrengend, man fühle nun mit allen Eltern und VOR ALLEM MIT DEN JUGENDLICHEN mit, welchen jeglichen natürliche Drang Grenzen auszutesten außerhalb der vier eigenen Wände nicht nachkommen können. Leider braucht es auf beiden Seiten (Eltern und Jugendlichen) sehr viel Energie.
Nichts desto trotz- gefeiert wird seit zwei Jahren trotzdem - allerdings ohne jegliche Kontrolle und meist in oder mit der eigenen Clique, welche kaum neue Kontakte entstehen lässt.
Am 14. Abends kam zum Glück die Information über die Lockerung der 2 – G Regel: Mit der neuen Verordnung können Jugendliche in Not- und Dringlichkeitssituationen auch ohne Green pass die Jugendräume besuchen und mobil betreut werden.
Wer auch gerne ein Zeichen setzen möchte, kann dies gerne unter #WirbrennenfüralleJugendlichen auf den sozialen Medien tun, dass die Jugendlichen wissen- sie sind nicht allein und die nächste Generation liegt uns allen am Herzen!
Veronika Thaler