Malser Haide - Die traditionelle Bewässerung im Obervinschgau über Waale ist auf der nationalen Liste des immateriellen Kulturerbes:
Die Wiesenbewässerung auf der Malser Haide ist eine jahrhundertealte Kulturtechnik, die bis heute nichts von ihrer Effizienz und Faszination eingebüßt hat. Davon ist auch das Landwirtschaftsministerium in Rom überzeugt und hat die Praktik der traditionellen Bewässerung im Obervinschgau auf die nationale Liste für landwirtschaftliche Praktiken und traditionelles Wissen gesetzt.
Knapp 400 Hektar werden auf der Malser Haide noch traditionell über Waale bewässert, indem sie nach einem streng geregelten Zeitplan, der sogenannten „Road“ in regelmäßigen Abständen überflutet werden. „Die Kulturtechnik der Überflutung hat keinen musealen Charakter, sondern ist eine effiziente Technik, die heute nach wie vor so angewandt wird wie vor hunderten von Jahren“ so Claudia Plaikner, Obfrau des Heimatpflegeverbandes Südtirol, zum Projekt immaterielles Kulturerbe traditionelle Bewässerung im Obervinschgau, „und aus diesem Grund sind wir der Meinung, dass sie auch eine Zukunft haben sollte.“
Projekt immaterielles Kulturerbe traditionelle Bewässerung im Obervinschgau
Der Heimatpflegeverband arbeitet zusammen mit der Bauernbund-Ortsgruppe Burgeis, der Gemeinde Mals, dem Heimatpflegeverein Mals, und der IDM daran, die traditionelle Bewässerung im Obervinschgau über Waale zum internationalen immateriellen Weltkulturerbe zu machen. Damit soll der Öffentlichkeit der Wert und die Bedeutung dieser Kulturtechnik vor Augen geführt werden, aber auch welcher Aufwand damit verbunden ist. Gleichzeitig hat man damit auch die Möglichkeit neue Projekte und Fördermittel zu generieren, um die traditionelle Bewässerung attraktiv zu halten. Nun wurde mit der positiven Bewertung des Ansuchens und der Aufnahme in das nationale Register eine erste wichtig Etappe erreicht:
https://www.reterurale.it
Nächster Schritt: Teilnahme an der internationalen Bewerbung für das immaterielle UNESCO-Kulturerbe
Mehrere Interessensgruppen in Deutschland, der Schweiz, Belgien, Niederlande, Luxemburg und vor allem in Österreich stellen in Kürze ein gemeinsames Ansuchen für die Aufnahme der traditionellen Bewässerung über Kanäle in die internationale Liste des immateriellen Weltkulturerbes. Südtirol hätte die Möglichkeit, an dieser internationalen Bewerbung teilzunehmen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass das italienische UNESCO-Büro für das immaterielle Kulturerbe rechtzeitig die Initiative ergreift und die internationale Bewerbung unterstützt.
(Pressemitteilung Heimatpflegeverband)