Schlanders erzählt... Märchenherbst

Maerchenherbst24

 
 

Kultur: AUFBRUCH in eine neue Spielzeit - Spielzeit 2021/22

geschrieben von
Informationen beim Südtiroler Kulturinstitut, Tel. 0471 313 800, e-mail: info@kulturinstitut.org Informationen beim Südtiroler Kulturinstitut, Tel. 0471 313 800, e-mail: info@kulturinstitut.org

Es ist lieb gewordene Tradition beim Vinschgerwind, kurz vor Beginn der Spielzeit des Südtiroler Kulturinstituts im Kulturhaus Schlanders, ein Gespräch mit Akteuren und Persönlichkeiten aus dem Kulturbereich zu führen. Namentlich sind das Peter Silbernagl, Direktor des Südtiroler Kulturinstituts, Hans-Christoph von Hohenbühel, der Präsident des Südtiroler Kulturinstituts, Martin Trafoier, Verwaltungsrat des Südtiroler Kulturinstituts, Monika Holzner Wunderer, Präsidentin des Kulturhauses Schlanders und Monika Wielander, die Kulturreferentin der Gemeinde Schlanders.

von Angelika Ploner

Vinschgerwind: Aufbruch nennt sich die neue Spielzeit. Aufbruch wohin?
s36 hohenbuehelHans-Christoph von Hohenbühel: In Zeiten der Unsicherheit braucht man gute Freunde. Mit unserem treuen Publikum, das uns auch in der langen Zeit der Schließungen Stärkung und Trost war, wollen wir nun den „Aufbruch“ in eine neue, hoffentlich erfolgreiche Spielzeit wagen.

 

Vinschgerwind: Einige Inszenierungen, die im vergangenen Jahr nicht gezeigt werden konnten, füllen heuer die Bühnen. Wie plant man ein Programm, in einer Zeit, in der nichts planbar ist?
s36 silbernagelPeter Silbernagl: In kaum planbaren Zeiten läuft jede Planung Gefahr, erneut abgeändert werden zu müssen. Deshalb folgen wir in dieser Saison dem vorsichtigen „Schachbrettmuster“ – das bedeutet, dass im Theatersaal nur jeder zweite Sitzplatz besetzt werden kann. Wir hoffen, in der Spielzeit 2022/23 wieder zur normalen Saalbesetzung zurückkehren zu können, damit erhalten unsere Abonnentinnen und Abonnenten auch ihre Stammplätze wieder.

 

Vinschgerwind: Frau Holzner-Wunderer, dasselbe gilt für das Kulturhaus Schlanders.
Wie plant man ein Programm, wenn nichts planbar ist?
s36 holzner wundererMonika Holzner Wunderer: „Das ganze Leben ist ein ewiges Wiederanfangen“, sagt Hugo von Hofmannsthal. Und so haben auch wir im Kulturhaus wieder angefangen, gemeinsam mit unseren Partnern ein vielfältiges und qualitätsvolles Programm zu erstellen, das alle Bevölkerungsschichten anspricht. Das sind wir unserem Publikum schuldig. Dieses und alle auf und hinter der Bühne brauchen wieder Theater, Musik und Filme, zufällige Begegnungen, den Austausch, die Diskussion, die gemeinsame Begeisterung …
Daher starten wir trotz aller Unsicherheiten zuversichtlich und motiviert in die neue Spielzeit. Natürlich läuft jede Planung in einer kaum planbaren Zeit Gefahr, erneut abgeändert werden zu müssen. Aber daran haben wir uns inzwischen gewöhnt. Unser größter Wunsch ist es, dass die Veranstaltungen heuer regulär stattfinden können und vermehrt geschätzt werden.

 

Vinschgerwind: Frau Wielander: Während Wirtschaftsverbände laut nach Unterstützung rufen, bleibt die Kulturbranche still. Wie unterstützt die Gemeinde Schlanders Kulturschaffende und -institutionen konkret?
s36 wielanderMonika Wielander: Die Kulturbranche blieb landesweit tatsächlich still, wahrscheinlich zu still. In den letzten Monaten hat sie sich aber wiederum zurückgemeldet und unseren Sommer bunter gemacht. Für Schlanders gilt, dass sehr viele Kulturschaffende versucht haben weiter zu arbeiten. Viele haben die Zeit konstruktiv genützt, Fortbildungen gemacht oder Proben in kleinstem Rahmen organisiert-entsprechend den jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen, die sich ja immer wieder geändert haben. Alle ehrenamtlichen Vereine wurden auch heuer finanziell unterstützt, sofern sie ein Gesuch bei uns eingereicht haben. Die gemeindeeigenen Strukturen, wie Bibliothek und Kulturhaus werden von Seiten der Verwaltung finanziell getragen, damit von ihnen qualitätsvolle Angebote gemacht werden können. Umfassende Bauarbeiten wurden und werden weiterhin im Kulturhaus getätigt, um das Haus den heutigen Bedingungen anzupassen. Außerdem gibt es seit einiger Zeit auch noch BASIS, das ergänzend zum bisherigen Angebot viele interessante Veranstaltungen organisiert.
Für die Gemeinde Schlanders war und ist Kultur im Dorf sehr wichtig!
Der heurige Sommer mit den vielen Angeboten in Schlanders hat bewiesen, dass das kulturelle Leben auch in Zeiten der Pandemie weitergegangen ist.

 

Vinschgerwind: Herr Silbernagl, auf welche der Veranstaltungen in der Spielzeit 2021/22 freuen Sie sich am meisten?
s36 silbernagelPeter Silbernagl: Besonders gespannt bin ich auf „Anne-Marie die Schönheit“, das neue Stück aus der Feder der bekannten Autorin Yasmina Reza, das nächstens in Freiburg Premiere feiern und kurz danach bereits in Schlanders gastieren wird. Das Theater Freiburg wird übrigens zum ersten Mal in Südtirol zu Gast sein; die Regie übernimmt der Intendant Peter Carp selbst, und auf ein Wiedersehen mit dem herausragenden Darsteller Robert Hunger-Bühler, den ich noch von Gastspielen des Schauspielhauses Zürich kenne, freue ich mich besonders.

s36 hohenbuehelVinschgerwind: Herr Präsident, welche Inszenierung löst bei Ihnen besondere Vorfreude aus?
Hans-Christoph von Hohenbühel: Ich finde „Romy Schneider“ von und mit der wunderbaren Chris Pichler ist ein äußerst sehenswertes Stück: Chris Pichler folgt in diesem Solo-Abend dem bewegenden und bewegten Lebensweg der Filmikone Romy Schneider und zeigt sie als Frau mit zwei Gesichtern.

 

Herr Trafoier: Welche der Inszenierungen ist Ihr persönlicher Favorit?
s36 trafoierMartin Trafoier: Bei einem so abwechslungsreichen Programm fällt die Wahl schwer. Ich bin schon sehr gespannt auf die Bühnenuraufführung von „Und wer nimmt den Hund?“ mit Marion Kracht und Michael Roll in den Hauptrollen.
Am meisten freue ich mich aber auf „Die Wiedervereinigung der beiden Koreas“, das Gastspiel des Münchner Metropoltheaters. Dieses Theater überrascht immer wieder mit beeindruckenden, aufwühlenden Inszenierungen wie „Die letzte Karawanserei“, ein Stück über Flüchtlingsschicksale, das vor letzthin in Schlanders gezeigt und den Publikumspreis des Kulturinstituts gewonnen hat.
Im aktuellen Stück geht es trotz des politisch klingenden Titels nicht um die koreanische Wiedervereinigung. Das Stück erzählt stattdessen temporeich 20 Geschichten vom Kampf um Liebe und Glück, von der Magie des Verliebtseins und dem Leid einer Trennung. Die Geschichten handeln von 27 Frauen und 24 Männern, sind poetisch, immer wieder überraschend, mitreißend und zeitweilig so unglaublich und unvorhersehbar, wie es auch die Wiedervereinigung der beiden Koreas wäre.

 

Frau Holzner-Wunderer, worauf freuen Sie sich ganz besonders?
s36 holzner wundererMonika Holzner Wunderer: Wie jedes Jahr kommen auch heuer wieder renommierte Bühnen der deutschsprachigen Theaterwelt mit hochkarätigen Aufführungen nach Schlanders. Und alle Stücke dieser Spielzeit erzählen wunderbare Geschichten, sodass ich mich auf alle Veranstaltungen sehr freue.
Besonders gespannt bin ich auf Kleists Michael Kohlhaas, das als Schau- und Puppenspiel mit Live -Musik gezeigt wird. Diese ungewöhnliche Kombination ist sicher eine ganz neue ästhetische Erfahrung und ein besonderes Erlebnis.

 

Vinschgerwind: Frau Wielander, welches Theaterstück oder welche Lesung steht bei Ihnen ganz oben?
s36 wielanderMonika Wielander: Bitte erlauben Sie mir die Frage umzuformulieren. Sie sollte lauten: Gibt es ein Theaterstück oder eine Lesung, die bei Ihnen nicht ganz oben steht? Ich freue mich auf alle, wüsste nicht, welche Veranstaltung nicht sehenswert wäre und die mich und mein Leben nicht bereichern würde. Dankbar für die guten Angebote werde ich bei allen dabei sein und jede Minute genießen.

Gelesen 2123 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Ausgaben zum Blättern

titel 22 24

titel Vinschgerwind 21-24

titel vinschgerwind 20-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.