Latsch - Die Frage, wie man in die Dorfzentren vor allem von Latsch aber auch in die Fraktionen Goldrain, Morter und Tarsch neue Gastronomie, neuen Handel oder neue Handwerker locken könnte, ist in der Gemeinde Latsch in einer für den Vinschgau erstmaligen Wirtschaftsförderung gemündet. Die Wirtschaftsreferentin Irmgard Gamper und der für das Ortsmarketing zuständige Referent Manuel Platzgummer haben nach Einholen von Beispielen, von Informationen und nach Diskussionen mit dem hds eine Verordnung und ein Handout, also ein übersichtliches Informationsblatt, entworfen, welches in der vergangenen Gemeinderatssitzung am 27. September im Rat begrüßt und einstimmig genehmigt worden ist.
Ziel ist es, bei entsprechenden Voraussetzungen und mit einem einmaligen Förderbeitrag von bis zu 10.000 Euro, junge Gastronomen, jungen Handel, junges Handwerk in die Dorfzentren zu locken. Denn der Branchenmix in Latsch ist nicht abgerundet, der Leerstand in den Zentren ist sichtbar und fühlbar, und es täte dem Dorfleben gut, wenn Startups für neue Treffpunkte sorgen könnten. Irmgard Gamper, die als Juristin die Verordnung ausgearbeitet hat, sagt, dass die Umsetzung für eine Wirtschaftsförderung dieser Art nur über eine Gemeindeverordnung machbar sei.
Der Ortskern in Latsch etwa ist für die Fördermaßnahmen genau abgetrennt und reicht vom roten Schloss bis hinaus zur Bichlkirche und betrifft auch die Bahnhofs- und die Marktstraße. Sogar die Fraktion St. Martin im Kofl hat man in diese Wirtschaftsförderung explizit hineingenommen, weil dort ein Buschenschank durchaus möglich wäre.
Die Startups, die Betriebsneu-gründer:innen, aller Branchen müssen sich bei Inanspruchnahme der einmaligen Förderung verpflichten, mindestens für drei Jahre ihre Tätigkeit in den Dorfzentren auszuüben.
Eine Bürgerbefragung im heurigen Frühsommer im Zuge der Leitbilderstellung hat ergeben, dass sich die Latscher ein Mehr an Gastronomie und Handel wünschen. Die Gemeinde Latsch hat mit ihrer Art der Wirtschaftsförderung eine Einladung an Betriebsneugründer in den Dorfzentren ausgesprochen. Im Haushalt stehen derzeit 20.000 Euro bereit, die jederzeit aufgestockt werden können. (eb)