Mals - Diskussionslos verläuft die Malser Gemeinderatssitzung am 28. September. Einzig beim Beschlussantrag von Bruno Pileggi „Verleihung der Ehrenbürgerschaft an den Unbekannten Soldaten“ kam ein Kleinigkeit an Leidenschaft auf. BM Josef Thurner erwies zunächst Pileggi Respekt dafür, dass er die italienischen Mitbürger der Gemeinde Mals vertrete, aus Sicht aber der deutschen Bevölkerung habe er mit dem Antrag und mit dem genannten Datum des 4. November, an dem, so Pileggi, ohne größere Feier ein Kranz im Burgeiser Beinhaus niedergelegt werden soll, Probleme. Der 4. November (Giornata dell‘Unità Nazionale e delle Forze Armate Anm. d. Red.) sei für die deutsche Bevölkerung ein schwarzer Tag. Eine Ehrenbürgerschaft in dieser Form sei deshalb nicht zielführend. Der Antrag wurde, bei der Dafürstimme von Pileggi, mit Gegenstimmen und Enthaltungen abgelehnt. Die Abschlussrechnung 2020, die 5. Abänderung des Haushaltsvoranschlages, diverse Kommissionsernennungen usw. wurden wie das Nudelschmelzen anstandslos und diskussionslos genehmigt.
Bei einer der Abänderungen des Landschaftsplanes musste BM Josef Thurner dann doch einige Erklärungen liefern, weil der betroffene Grundbesitzer Josef Thanei als Zuhörer zugegen war. Man wolle, so Thurner, feststellen, dass die Waale als Ensembles eingetragen bleiben. Einzig beim Mitterwaal gibt es einen Einwand, dass der überhaupt kein Wanderweg sei. Es bestehe eine laufendes Verfahren gegen die Bauleitplaneintragung und sollte der prozessrechtliche Ausgang so sein, dass der Mitterwaal öffentlicher Grund sei, dann werde das Ensemble bleiben, ansonsten werde man den Waal aus dem Landschaftsplan streichen. Thurner sagte auch, dass in den der Ratssitzung vorausgegangenen Diskussionen auch mit dem Eigentümer am Mitterwaal, der darüber verlaufende Kleinwaal als Alternativweg ins Spiel gebracht worden sei. Die Parzelle des Kleinwaales gehört der Fraktion Mals. Thurner ließ diese Aussage so stehen und signalisierte damit, dass der Kleinwaal, der mit einigen Handgriffen als Weg hergestellt werden könnte, als Wanderwegverbindung zwischen Tartsch und Mals wohl nicht in Frage kommt. Zudem habe man in der Gemeinde festgestellt, dass der Einwand vom Grundbesitzer die Parzelle 622/3 betreffe, die es gar nicht gebe. Die Vorgeschichte ist die, dass Thanei vor mehr als 20 Jahren den Grund um jenen verlassenen Bunker gekauft hat, an dem der „Mitterwaalsteig“ vorbeigeht. Thanei hat vor Gericht mehrfach prüfen lassen (sh. Vinschgerwind März 2028), ob er Eigentümer und Besitzer dieses Abschnittes sei und er hat mehrfach Recht bekommen. Nun versucht auch die neue Gemeindeverwaltung, einen Durchgang zu erzwingen, obwohl 50 m weiter darüber der Kleinwaal als Alternative ohne Gerichtsstreitigkeiten möglich wäre. (eb)