Tschengls/Vinschgau
In einer äußert gut besuchten Mitgliederversammlung hat der Vorstand der Umweltschutzgruppe Vinschgau (USGV) unter der Leitung von Eva Prantl am Freitag den 22. Februar seinen Mitgliedern die vom Verein geleistete Arbeit und die in nächster Zukunft anstehenden Vorhaben präsentiert.
Vor über 40 Besuchern im restlos gefüllten Tagungsraum der Tschengelsburg bot die Vereinsleitung zunächst einen Jahresrückblick in Worten und Bildern. Dabei wurden Lehrfahrten ebenso erwähnt wie spezielle Projekte und Interventionen zugunsten des Umweltschutzes. Auch Kritik wurde geäußert: so seien die Argumente der Umweltschützer von den Betreibern des Versuchsfeldes der Laimburg ebenso ignoriert worden wie von den Bauernvertreter, die den Einsatz umstrittener Herbizide auf Bergwiesen zuge-lassen hätten.
Neben einigen kleineren wurden vier Vorhaben dem Publikum ausführlich erklärt. So strebt die USGV im laufenden Jahr in Mals die Abhaltung einer Volksabstimmung an, durch die der Einsatz von Pestiziden in dieser Gemeinde verboten werden solle. Ein Promotorenkomitee sei bereits gebildet, in Kürze könnte mit der Sammlung der nötigen Unterschriften zur Abhaltung der Abstimmung begonnen werden.
Einerseits mit Stolz, anderseits mit Bedauern berichtete Peter Gasser von den bisher im „Etsch-Dialog“ erzielten Ergebnissen. So wären die im Plenum gefunden Lösungen „super“ gewesen, umso unverständlicher sei die nachträglich erfolgte Blockade durch den Bauernbund, der in Laas die Umsetzung der Hochwasserprojekte ablehne. Solange es nicht zu einer „politischen Entkrampfung“ komme, bleibe Laas einfach „draußen“, das Augenmerk sei bis dahin – so Gasser - auf den oberen Vinschgau zu richten.
Rudi Maurer erläuterte die Haltung der USGV bezüglich der Errichtung eines Kraftwerks am Rambach. Bis zur Volksabstimmung am 7. April soll die Bevölkerung „ausreichend informiert werden“, damit nicht auch der „letzte naturnahe Flusslauf für die Stromerzeugung genutzt“ werde.
Das vierte große Vorhaben der USGV betrifft die Elektrifizierung der Vinschgerbahn. Mit Hilfe einer Petition samt Unterschriftensammlung sollen der Ausbau des Straßenabschnittes Forst-Töll gestoppt und die von der Landesregierung bereitgestellten Gelder in die Elektrifizierung der Vinschgerbahn umgeleitet werden. (jan)