Weinbauverein Vinschgau - Am Freitag, den 27. August 2021 trafen sich die Mitglieder des Vinschger Weinbauvereins zur traditionellen Herbstbegehung mit Wanderung durch Weinberge bei Goldrain und mit anschließender Verkostung.
Eingeladen hatten die Verantwortlichen im Weinbauverein Vinschgau um Obmann Mathias Bernhart aus Partschins und seinem Stellvertreter Elmar Luggin. Die Fäden vor Ort in Goldrain zogen die Vorstandsmitglieder Reinhard Massl aus Vetzan und Andreas Forcher aus Kastelbell. 45 Mitglieder waren der Einladung gefolgt und wanderten, vom Treffpunkt Schloss Goldrain aus, durch darüberliegende Weinberge. „Angesichts der vielen Interessierten können wir von einem schönen Erfolg sprechen“, meint Luggin. Unter den „Pergeln“ wurde fachgesimpelt. Ideen und Erfahrungen mit den unteschiedlichen Rebsorten und deren Pflege wurden ausgetauscht und natürlich auch die Vinschger Weißweine des Jahrgangs 2020 verkostet. Im „Weingart“ kredenzt wurden Müller Thurgau und Sauvignon. Die edlen Tropfen mit der Vinschger Eigenart konnten überzeugen. Anschließend versammelten sich die Weinbauern im Schloss Goldrain zur Marende mit Weinverkostung.
Im Mittelpunkt stand heuer der Rotwein „Zweiglt“. 15 Winzer hatten jeweils zwei Flaschen aus ihrer eigenen Produktion mitgebracht. Die Weine wurden degustiert, besprochen, verglichen. Zur Verkostung bereit standen zusätzlich auch Sorten wie Blauburgunder und Solaris. Die Beurteilungen fielen durchwegs positiv aus.
Mit dem „Roten Heunischer“ von Ernst Steinkeller und dem „Fraueler“ von Helmut Scartezzini standen auch uralte Weinsorten zu Verkostung bereit. Der „Rote Heunischer“ zählt zu den ältesten Rebsorten Europas, der „Fraueler“ zu den alten Vinschger Rebsorten. Beide Sorten wurden in den vergangenen Jahrzehnten an den Rand gedrängt und drohten zu verschwinden.
Mittlerweile setzen Südtiroler Winzer immer öfters auf alte Sorten. Auch dem Vinschger Weinbauverein ist es ein Anliegen, die alten Sorten zu erhalten, die mit deren Eigenheit das regionale Weinangebot bereichern. Der Wein Jahrgang 2021 könnte laut der Vinschger Winzer ein guter werden. Die Kirschessigfliege hat das Tal verschont.
Die Weinlese beginnt heuer 14 Tage später als in den Jahren zuvor. Das ist positiv zu werten. Denn eine längere Reife bei kühlen Nächten und,sonnigen Tagen bringt eine Qualitätssteigerung mit sich. Die Weine entwickeln sich erfahrungsgemäß zu besonders aromatischen Tropfen. Das Ergebnis zeigt sich bei der Herbstbegehung mit Verkostung im nächsten Spätsommer. (mds)