Vinschgau - Das Wetter spielt verrückt, und das schon seit einiger Zeit. Wärme im Februar. Kälte im Mai. Hitzewellen und Gewitterzellen, die über einem Ort entladen und zu sintflutartigen Regenfällen und verheerenden Überflutungen führen. Nordrhein-Westfalen, Rheinland- Pfalz, Gebiete in Belgien und Österreich, Seis am Schlern sind nur einige Gegenden, die im heurigen Sommer die Wucht und unerbittliche Gewalt der Natur zu spüren bekommen haben. Dass solche Wetterextreme und der Klimawandel zusammenhängen, bestätigen inzwischen alle namhaften Wissenschaftler. Diese Phänomene werden auch nicht von einem Jahr auf das andere verschwinden, wenn wir jetzt unsere Lebens- und Wirtschaftsweise ändern und uns quasi „zurück in die Steinzeit“ begeben, wie es der österreichische Bundeskanzler populistisch formuliert hat.
Dennoch wird es viel mehr Anstrengungen gerade von Seiten der Politik und der großen Industrienationen brauchen, um die Auswirkungen des Klimawandels nicht noch zu verschärfen. Greta Thunberg und die „Fridays for Future“- Bewegung haben der Weltöffentlichkeit markant ins Gewissen geredet, doch große Umstellungen hin zu mehr Klimaschutz sind nicht auszumachen. Die EU-Kommission hat für ihre Verhältnisse radikale Klimaziele formuliert, die aber von den einzelnen Regierungen sicher noch aufgeweicht werden. Die Vinschger Eisbärengesellschaft weist nun schon bald seit zwanzig Jahren auf die Gefahren der globalen Erwärmung für den Fortbestand der Eisbären hin. Mit mäßigem Erfolg, wie der Präsident der Gesellschaft Martin Trafoier eingesteht. Nichtsdestotrotz hat er mit einigen wenigen Getreuen auch heuer wieder „Bäume für die Eisbären“ gepflanzt. Zum elften Mal. Ausschussmitglied Martin Stecher und die Forststation Mals haben wieder die organisatorischen Vorarbeiten erledigt und die Bäume und Sträucher zur Verfügung gestellt. Pflanzort heuer: die Böschungen entlang des neuen Radwegs zwischen Schlinig und Laatsch. Unter der fachmännischen Anleitung von Andreas Klotz haben die fleißigen Helferinnen und Helfer der Eisbärengesellschaft bei heißem Sommerwetter über 150 Vogelkirschen, Vogelbeer- und Haselnussträucher, Eschen und Liguster gesetzt, gestützt und eingewässert. Als sichtbares Zeichen für den Klimaschutz.