Latsch - Der alte Schießstand in Latsch ist im Dornröschenschlaf. Das soll sich ändern. Der Latscher Architekt Klaus Marsoner hat dem Gemeinderat vorgestellt, wie das Gebäude saniert und genutzt werden könnte.
von Erwin Bernhart
Klaus Marsoner brachte in die turbulente Ratssitzung am 26. Juli einen Moment der Ruhe hinein. Der Architekt stellte den Räten eine Machbarkeisstudie vor. Aufgrund technischer Probleme erfolgte diese Vorstellung erste gegen Ende der Sitzung. Der Gemeindeausschuss hatte die Machbarkeit in Auftrag gegeben. Der 1908 zum 60. Kaiserjubiläum von Franz Josef I. erbaute Schießstand soll vor dem Verfall gerettet und neu genutzt werden. Lange haben sich die Latscher um den Schießstand bemüht, der vom Staatsbesitz auf das Land und dann auf die Gemeinde übergegangen ist. Marsoner betonte, dass der „schöne monolithische Bau“ mit Lochfassade, Walmdach und Grazer Kastenfenstern schonend saniert werden könne. Wenige und nur notwendige Eingriffe sollen erfolgen. Die Nutzung ist für die Latscher Schützen und für den Latscher Heimatpflegeverein vorgesehen. Den Schützen ist das Erdgeschoss mit großem Versammlungsraum und einem Nebenraum zugeteilt, dem Heimatpflegeverein das Obergeschoss mit Lesebereich und Archiv. Abgebrochen werden soll der auskragende Zubau, der als Plumsklo genutzt worden ist.
BM Mauro Dalla Barba sagte, dass Klaus Marsoner die nötige Sensibilität für eine Sanierung des Schießstandes habe. Der Bau sei nicht unter Denkmalschutz, man werde aber die Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt suchen. Von Sepp Kofler und von Martin Pirhofer kam Lob für das Projekt. Joachim Weiss erinnerte daran, dass die Schützen die Initiative ergriffen hätten, um die Übertragung vom Landesbsitz auf die Gemeinde voranzubringen.
Klaus Marsoner hat die Preise für die Sanierungsarbeiten detailliert ausgearbeitet und da gab es Überraschungen: Insgesamt würden Kosten von 925.000 Euro anfallen - 575.000 für die Bauarbeiten inklusive Sicherheit und 350.000 Euro für die Gelder zu Händen der Verwaltung.
Die Referentin Maria Kuppelwieser sagte, dass es keine staatlichen Beiträge gebe. Wenn das Haus denkmalgeschützt wäre, würden 40 % der anerkannten Kosten übernommen werden. Die ganze Planerei mache vor allem dann Sinn, dass man Projekte habe, sollten sich unwerwartet Finanzierungstüren öffnen.