Schlanders - Viele der acht Schülerinnen und Schüler bearbeiteten im Schulhof des Realgymnasiums von Schlanders unter Anleitung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für Integration eifrig Töpfe mit Pappmaschee. Andere beobachteten zuerst das Geschehen, ehe sie dann selbst mitmachten. Einmal in der Woche ist die Schülergruppe mehrere Stunden lang mit unterschiedlichen kreativen Tätigkeiten beschäftigt. Es wird gebastelt, geformt, gegärtnert und vieles mehr. Es handelt sich um das Projekt „Lebenspraktische Tätigkeiten“ für Schülerinnen und Schüler mit besonderen Bedürfnissen, das heißt für jene, die in den Schulklassen integriert sind und dort individuell betreut werden. Das Projekt hatte die Direktorin Verena Rinner an ihrer Schule ins Leben gerufen. Koordiniert wird es von Veronika Polin. Die Schüler erleben in einem langsamen Gewöhnungsprozess ein Gemeinschaftsgefühl. Sie entwickeln Gruppenfähigkeit, werden gestärkt und mutiger. „Bei einigen dauert es oft einige Zeit, bis sie Vertrauen gewinnen und aus sich herausgehen“, so Polin. Die SchülerInnen genießen Erfolgserlebnisse, wenn ihnen etwas besonders gut gelingt, lernen aber auch mit Misserfolgen umzugehen, wenn eine Arbeit nicht gelingt. Das Üben von lebenspraktischen Fertigkeiten fördert das motorische Können im Alltag, das den gesunden Menschen keinen aufwändigen Lernprozess abverlangt. Menschen mit Beeinträchtigungen werden durch solche Projekte spezifisch geschult und entwickeln mehr Selbstbewusstsein. Ziel ist es, den besonderen Menschen Hilfestellungen zu geben und ihre Eigenständigkeit zu fördern.
Wichtig in diesem Covid-Schuljahr war für die SchülerInnen die Kontinuität. Durch den Notdienst an der Schule konnten sie den Kontakt zueinander aufrechterhalten. Denn die Kontaktaufnahmen über soziale Medien sind größtenteils nicht möglich. Deshalb war die Schule für die acht SchülerInnen auch während des Lockdowns im Notdienst offen. (mds)