Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Man findet ja allerhand Bezeichnungen, um den bisherigen und für viele unerträglichen Lockdown umschreiben und damit sprachlich umgehen zu können: Osterruhe ist so eine Bezeichnung. Normalerweise bevölkern um diese Zeit viele Gäste unser Land, genießen die aufblühende Flora, darunter die Apfelblüte, radeln mit ihren Bikes durch die Täler und durch die Wälder, genießen Cappuccino und Knödel, verstopfen auch mit ihren Autos die Straßen. Normalerweise ist zu Ostern Vollbetrieb - touristisch und, weil es der größte katholische Feiertag ist, auch kirchlich. Voriges Jahr war zu Ostern ein Lockdown, heuer wird es eben eine Osterruhe. Keine Auferstehung in Sicht, weder kirchlich noch touristisch. Die Herkunftsländer unserer Gäste, im Norden wie im Süden, lassen die Leute nicht in den Urlaub fahren - noch zu wenig geimpft und deshalb zu gefährlich. Und wir? Urlaub machen dürften wir schon - aber in der eigenen Gemeinde - und, wenn schon, in einem dortigen Hotel. Das würden die derzeitigen Corona-Bestimmungen gerade noch hergeben. Aber wer will das schon? Wollen das auch unsere Hoteliers? Und zu Ostern in die Kirche? Das Schweigen der Glocken zwischen Karfreitagnachmittag und der Osternacht wird heuer wohl besonders laut und eindringlich werden. Denn auch der kirchliche Betrieb ist eingestellt - noch ist die Bevölkerung zu wenig geimpft für eine gemeinsame Auferstehungsfeier. Also gemeinsame Osterruhe. Hoffen auf Pfingsten.