Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Beginnt mit Arnold Schulers Leitlinien in Richtung Bettenstopp eine Art Tourismus-Kannibalismus? Ein Prinzip soll laut Schuler sein, dass es auf Gemeindeebene eine Art Bettenbörse geben soll. Das heißt, Betten werden nur dann frei, wenn ein Tourismusbetrieb seine Tore schließt. Diesen Kannibalismus gibt es de facto bereits seit Jahren. Die Nächtigungszuwächse und auch die rege Bautätigkeiten verzeichnen seit Jahren Drei-Vier-Sternebetriebe, während Garnis und kleinere Pensionen abgedrängt werden. Mit der Bettenbörse dürfte dieser Trend verstärkt werden. Das dürfte vor allem die größeren und potenteren Betriebe im HGV freuen, für die es dann nicht wirklich einen Bettenstopp geben wird. Mit der Verschiebung der Betten in Richtung der größeren Ressorts und deren unwiderstehlich betörenden hotelinternen Angebote dürfte es dann auch eine Gästeverschiebung geben: Nicht mehr der Aufstieg mit Lift und Gondel, hinauf auf Almen und Schutzhütten und Buschenschänken ist für Gäste erstrebenswert, sondern der Abstieg in die hausinterne Sauna und ins Schwimmbad im Untergeschoss. Das Gast-Geld bleibt so im Ressort. Positiv: Freie Wanderwege und das Angestelltenverhältnis könnte damit optimiert werden. Aus Saisonsstellen in den Hotels werden Ganzjahresstellen. Auch weil die vielen hochqualifizierten IDM-Manager dazu betragen, dass die Auslastung der Hotelbetten ganzjährig verteilt sein wird. Mögen die Spiele beginnen.