Schlanders erzählt... Märchenherbst

Maerchenherbst24

 
 

Schweizer machen mobil

geschrieben von
Foto: Studie Paul Stopper Foto: Studie Paul Stopper

Engadin/Vinschgau/Südtirol - In der Schweiz, im benachbarten Kanton Graubünden, ist man mobiler und agiler in Sachen Bahnverbindung Mals-Scuol. Agiler jedenfalls als im Vinschgau. Auf der Internetseite www.scuol-mals.com präsentiert sich eine „Arbeitsgruppe Pro Bahnverbinung Scuol-Mals 2032“, die aus illustren Persönlichkeiten besteht. Ziel der Arbeitsgruppe: „Die Initiativgruppe Bahnverbindung strebt die Erarbeitung eines plangenehmigten Projektes für die Bahnverbindung Scuol – Mals innert drei Jahren an. Zu diesem Zwecke sollen sofort Gespräche aufgenommen werden, mit dem Ziel, dass die Regierungen Graubünden und der Autonomen Provinz Bozen - Südtirol im Jahr 2021 eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnen.“ Die Präsidentin der Arbeitsgruppe ist die Großrätin Valérie Favre Accola aus Davos. Mit dabei sind Gabriella Binkert Becchetti, Gemeindepräsidentin der Gemeinde Val Müstair, Erwin Bundi aus Chur, der ehemalige Großrat und Richter am Regionalgericht Not Carl aus Scuol, der ehemalige Kurdirektor in St. Moritz Hanspeter Danuser, der in Zugkreisen im Vinschgau bestens bekannte Verkehrsplaner Paul Stopper, die Großrätin Franziska Preisig aus Samedan und der Rechtsanwalt Dario Giovanoli aus Scuol.
Die Arbeitsgruppe führt gute Gründe für ein rasches Angehen der Bahnverbindung Scuol-Mals an. Etwa: „Es ist ein Vorprojekt vorhanden, es braucht keine weiteren Studien.
Die Erarbeitung eines genehmigungsfähigen wäre innert drei Jahren möglich.
Entsprechend hätte man mit NEAT (Gotthard und Lötschberg/Simplon ) und Brennerdrei Nord-Süd-Alpentransversalen und die Linie Bozen– Meran – Mals – Scuol – Klosters – Zürich wäre als Ost-West Verbindung ideal.
Scuol – Mals ist gewissermassen die letzte Etappe der längst versprochenen Ostalpenbahn Traverse für Graubünden in den Süden. Das ist im Vergleich zu den Basistunnels Gotthard und Lötschberg ein Schnäppchen.
Politisch liegt diese Bahnverbindung exakt im Trend: KLIMAneutral, da elektrisch, und sie unterstützt RANDregionen wie BevölkerungsMINDERHEITEN: Graubünden und Südtirol sind die einzigen Regionen, die Italienisch, Romanisch/Ladin und Deutsch als Staatsprachen führen und pflegen.“
Auf politischer Ebene ist man ebenfalls nicht untätig: Laut der Zeitung Südostschweiz haben die SVP-Großrätin Valérie Favre Accola und 66 weitere Bündner Parlamentsmitglieder einen parlamentarischen Auftrag «Verbindung Vinschgauerbahn – Rhätische Bahn» eingereicht. Der Vorstoß wurde in der Dezembersession in Davos eingereicht und wird von sämtlichen Fraktionen getragen. „Die Regierung wird deshalb beauftragt“, heißt es, „1. Die Zweckmässigkeitsstudie der Grischconsulta AG bezüglich der Bahnverbindung Scuol-Mals vom 19. März 2012 im Hinblick auf die seither veränderte Ausgangslage unverzüglich neu beurteilen zu lassen, damit allfällige neue Erkenntnisse mitberücksichtigt werden können.
2. Ein Konzept vorzulegen zur schnellen Zielerreichung der unterschriebenen Absichtserklärung vom 9. September 2020.“
Am 9. September 2020 hatte LH Arno Kompatscher die politischen Vertreter aus der Schweiz, aus Tirol und aus der Lombardei zur Unterzeichnung einer Absichtserklärung nach Graun geladen. (eb)

Gelesen 3328 mal

1 Kommentar

  • Kommentar-Link Giacumin Bass Freitag, 22 Januar 2021 08:35 gepostet von Giacumin Bass

    Mit der Terra Raetica wären dann alle drei Länder erschlossen. In diesem Sinne «Chapeau» an Frau Valérie Favre Accola, die sich viel Zeit für diese Angelegenheit genommen hat, dem Lokführer Not Carl, dem Promoter sowie Hans Peter Danuser, der unermüdliche Kämpfer. Besonders auch dem Landeshauptmann Arno Kompatscher! Aber auch allen Mitglieder für die ständige Aufmerksamkeit. Mit der Variante A könnte man auch die akute Abwanderung aus der Val Müstair bremsen...
    Bereits am 10. Mai 2020 hatte ich folgendes geschrieben: Absichtserklärungen, die das Papier nicht wert sind? Seit 150 Jahren wird um das Projekt gerungen, konkret seit der Jahrtausendwende im Jahr 2006. Die Hoffnung stirbt zuletzt, sagt man; eventuell geschehen noch Wunder. Was man unter einem Wunder versteht? Laut Definition ist es ein Ereignis, dass grosses Erstaunen hervorruft, eine geradezu magische Erfahrung, wenn genau dann, in dem man schon alle Hoffnung fahren lässt, doch noch etwas Gutes passiert! Da mag Katja Ebstein noch so schön schmettern: «Wunder gibt es immer wieder», die Wissenschaft hat sie damit nicht überzeugt. Wer bei Problemen lieber auf ein Wunder hofft, statt alles Menschenmögliche zu unternehmen, handelt fahrlässig. Wer aber gar nicht erst an Wunder glaubt, nimmt sich die Möglichkeit, jemals eines zu erleben. Ich glaube an Wunder, weil ich selbst eins bin.Vor allem ein großes «Grazia fich» an unseren Lokführer Not Carl der unermüdliche Kämpfer und Förderer für das Engadin, für Graubünden und nun auch für das ganze Südtirol / Vinschgau. Ja, alle ausnahmslos würden von diesem Projekt profitieren bis in die abgelegenste Region! Die Verbindung Scuol-Mals hätte nur Vorteile und würde den Tourismus wieder ankurbeln. Ich verstehe einfach nicht, das ausgerechnet unsere Bündner Regierung nach all den Fakten sich so schwertut?

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Ausgaben zum Blättern

titel 22 24

titel Vinschgerwind 21-24

titel vinschgerwind 20-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.