Hinschauen und Verantwortung übernehmen

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Vinschgau - Anita Pichler, die Vorsitzende des Tierschutzvereins Vinschgau, ist engagierte Ansprechpartnerin, wenn Tiere in Not sind. Sehr oft sind es Katzen. Ehrenamtlich schenkt sie den Tieren ihre Aufmerksamkeit und ihre Freizeit. Wenn jemand beispielsweise ein verwaistes, verwahrloste Kätzchen findet und nicht weiß wohin damit, dann ist Anita da. Sie nimmt das Tier auf, lässt es tierärztlich untersuchen, pflegt es gesund und lässt es kastrieren. Mittlerweile hegt und pflegt sie an die 20 Kätzchen, unterstützt von ihrem Mitarbeiterteam. Und sie versucht, diese an Tierliebhaber zu vermitteln. Ihr Anliegen ist es, die Menschen grundsätzlich für mehr Verantwortung gegenüber Haus- und Nutztieren zu sensibilisieren und diese als Lebewesen zu achten. „Denn Tierschutz ist immer auch Umweltschutz“, betont Anita. Wie unterschiedlich der Umgang mit Tieren ist, zeigt sie anhand von zwei Beispielen, mit denen sie zum Nachdenken anregt - zwei Geschichten, die unterschiedliche Wahrnehmungen beschreiben: Da ist Minka, die weiße kastrierte Hauskatze, sie lebt bei ihrer Familie, wird gehegt, gepflegt, mit Gourmet-Futter verwöhnt, tierärztlich versorgt und von allen geliebt. Der Kater Sam liegt stundenlang kraft- und hilflos an einer viel begangenen Straße in der Kälte, ausgezehrt mit Schnupfen und eitrigen Augen. Viele Menschen gehen vorbei, schauen weg, blenden den elenden Anblick aus. Schließlich fasst sich jemand doch ein Herz, wickelt das Tier in eine Decke und bringt ihn zu Anita. Sam ist heute ein wunderschöner, dankbarer Kater, der auf ein Zuhause wartet. Seine kleinen gesundheitlichen Probleme sind allerdings ein Hindernis. Denn viele wollen eine Katze haben, die gesund, schön, verspielt ist, die sich kuscheln lässt, wenn es den Besitzern gefällt. Kurzum, die Katze soll so sei, wie man sie haben möchte. Dabei wird vergessen, dass jedes Tier seine Eigenheit und seine Bedürfnisse hat und als Lebewesen Achtung verdient. Das gilt auch für Streunerkatzen, um die sich kaum jemand kümmert, die stören, die sich ungehindert vermehren, Krankheiten weitergeben und oft elend verenden. Anita fordert dazu auf, hinzuschauen, Verantwortung zu übernehmen, an kranken Tieren nicht vorbeizugehen und Streunerkatzen an den Tierschutzverein zu melden, damit sie eingefangen und kastriert werden können. Denn es ist ihr ein Anliegen, die Nachkommen-Flut zu bremsen um Katzenelend zu verhindern. Der Tierschutzverein Vinschgau wird von Mitgliedsbeiträgen und Spenden getragen. Anita ist dankbar für jegliche Unterstützung. Und sie dankt auch jenen, die sich um Katzenkolonien kümmern. (mds)

 

Infos:
Tierschutzverein Vinschgau, 333 541 88 10

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