Vinschgau - Es ist verständlich, dass Wintersportler sich auf einen schneereichen Winter freuen um sich abseits der Pisten in der freien Natur bewegen zu können.Wie diese Freiheit aber von einigen praktiziert wird, ist nicht ganz in Ordnung, denn es gibt noch andere Lebewesen, die den Lebensraum Wald nutzen.
Der Wald ist ein wichtiger Lebens- und Schutzraum für Wildtiere.
Wenn wir auf markierten Wegen bleiben, uns nicht abseits von Wegen bewegen, kann das Wild gut damit umgehen. Sobald wir die markierten Wege verlassen, kreuz und quer durch die „Wohnung des Wildes“ laufen, wird es aufgeschreckt und gestört. Das Wild hat während des Sommers Fett angefressen und kommt damit normalerweise auch mit harten Wintern gut zurecht. Wenn es aber in seinem Rückzugsgebiet gestört wird, sieht das anders aus. Studien belegen, dass ein Wild, das aufgeschreckt wird und flüchten muss, in 10 Minuten soviel Fettreserven verbraucht wie normalerweise in 14 Tagen.
Besondere Vorsicht gilt bei Spaziergängen mit Hunden. Wenn man Hunde im Wald frei laufen läßt, können sie das Wild aufschrecken. Ein Hund kann gesundes Wild zwar nicht einholen aber das Wild wird so lange flüchten, bis es einen sicheren Platz erreicht hat. Auf der Flucht verbraucht es unnötige Fettreserven. Und das könnte fatale Folgen haben.
Der Trend zum Schneeschuhwandern und Skitourengehen wächst. Da sich diese Sportarten aber abseits der Piste in der freien Natur abspielen ist hier besondere Sensibilität geboten. Das Wild hält sich im Winter bevorzugt auf sonnseitigen Berghängen auf. Es nutzt das Schönwetter zum Aufwärmen und um Energie zu sparen. Deshalb wäre es besser, solche Hänge zu meiden. Wenn man Wild begegnet ist es wichtig, dass man sich so schnell wie möglich entfernt. Auf keinen Fall sollte man es verfolgen um z.B Fotos zu machen oder sogar zu filmen, denn das könnte fatale Folgen haben.
Gerade in diesem Coronawinter wird Freiheit in der Natur besonders beliebt sein. Respekt und Rücksichtsnahme sind wichtig, damit das Wild den Winter gut überstehen kann. Respektieren wir das „Wohnzimmer der Wildes.“ Das Wild braucht jetzt Ruhe. (pt)