Vorprojekt „Umbau Mehrzweckgebäude“
Stellungnahme der Freien Liste Taufers im Münstertal
Am 26. Mai 2020 fand in Taufers eine Gemeinderatssitzung statt. Im Laufe dieser Sitzung wurde unter anderem auch das Vorprojekt zum Umbau der Feuerwehrhalle und des Kindergartens nach einer sehr emotional geführten Diskussion mehrheitlich genehmigt. Im Vorfeld hatten über 100 Tauferer GemeindebürgerInnen die Gemeindeverwaltung in einem Brief aufgefordert, auf Grund der Größe und Tragweite dieses Bauvorhabens ein zweites Alternativkonzept in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung auszuarbeiten. Die Freie Liste Taufers i. M. unterstützt diesen Vorschlag voll und ganz. Die leider spärliche vorherige Information an die Bevölkerung über dieses Projekt, die Art der Diskussionsleitung in besagter Gemeinderatssitzung sowie die darauf folgende Wiedergabe der Polemik in einer Bezirkszeitschrift haben klar gezeigt: der Bedarf an frühzeitiger Information, Offenheit und Einbindung interessierter GemeindebürgerInnen in unserer Dorfgemeinschaft ist groß. Die vor einigen Tagen nachträglich von der Gemeindeverwaltung organisierte Vorstellung des Projektes mittels Videopräsentation für die Bevölkerung - nach vollendeten und beschlossenen Tatsachen - hat mit Bürgerbeteiligung nichts zu tun. Wir als Freie Liste Taufers sind mit der derzeitigen Situation keinesfalls zufrieden und werden uns weiterhin für mehr Information und Bürgerbeteiligung einbringen. Nicht als „Oppositionsliste“, sondern als parteipolitisch freie Gruppe in der jede und jeder willkommen ist mitzudenken, mitzureden und mitzuarbeiten.
Christoph Wallnöfer im Auftrag der Freie Liste Taufers im Münstertal
BÄR und WOLF in Südtirol/Vinschgau
Wenn es um diese beiden Tiere geht, gehen berechtigterweise gerne die Emotionen hoch. Oft ist es genau das, was eine fruchtbringende Diskussion „zwischen Politikern und betroffenen Viehbauern „spannend“ oder „zunichte“ macht. In der Sache selbst wäre ein unaufgeregter, pragmatischer Zugang immer die erste Wahl, wenn man sich mit dem Thema ernsthaft auseinandersetzen möchte. Die Herausforderungen, die der Wolf mitbringt sind um ein vielfaches größer, als die des Bären.
DER BÄR:
Um das Jahr 1997 gab es in der Provinz Trient nur mehr 3 Bären, die im Naturpark “Brenta“ lebten. Nachdem es keine natürliche Zuwanderungen von außen gab, wurde von der Provinz Trient entschieden, „künstlich“ nachzuhelfen, um den Braunbär im Trentino vor dem Aussterben zu schützen. Über ein EU-Projekt mit dem Namen „Life Ursus“ wurden 10 Bären aus Slowenien importiert und im Trentino frei gelassen. Im Laufe der Jahre ist die Bärenpopulation langsam angewachsen, momentan schätzt man die Anzahl der Bären im Trentino auf 50 – 60 Stück. Einige dieser Exemplare halten sich auch gelegentlich in Südtirol auf. Die Anzahl der Haustierrisse, die auf Bären zurückgehen, variiert von Jahr zu Jahr stark, die Höchstzahl wurde 2007 mit 104 gerissenen Haustieren verzeichnet. Das größte „Problem“ der Bärenpopulation ist, wenn man so will, die genetische Armut. Nachdem es keine Zuwanderung gibt, stammen alle Bären von denselben Linien ab. Das wiederum bedeutet, dass es keine kontinuierliche Blutauffrischung von außen gibt, d.h., Bären müssen künstlich zugeführt werden. Kontroverse Diskussionen hat es vor allem nach Zwischenfällen mit Menschen gegeben. In Südtirol hat es keinen Zwischenfall gegeben, in Trient hingegen ist es 2013 und 2017 und letztlich zu gar einigen Zwischenfällen mit Menschen gekommen. Im Anschluss daran ist zwischen Befürwortern und Gegnern eine erbitterte Debatte darüber entbrannt, ob ein Bär, der einen Menschen angegriffen und verletzt hat, im Interesse der öffentlichen Sicherheit eingefangen oder erlegt werden darf. Im August 2017 haben Trientner Forstbeamte den Bär KJ2 erlegt, der 2015 und danach im Juli 2017 einen Menschen angegriffen hatte. Daraufhin hat es Proteste von Tierschützern gegeben, die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen eingeleitet. Inzwischen wurden die Ermittlungen eingestellt, weil nach Ansicht der Staatsanwaltschaft der Abschuss im Lichte des Schutzes der öffentlichen Sicherheit gerechtfertigt war. Was den rechtlichen Aspekt anbelangt, so gilt, dass der Bär sowohl auf internationaler Ebene durch die Berner Konvention als auch auf EU-Ebene durch die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie geschützt ist. Der Bär unterliegt dem Anhang IV der FFH-Richtlinie, er ist in allen Mitgliedsstaaten streng geschützt.
Liebe LeserInnen und Leser, in der nächsten Ausgabe werde ich etwas mehr über den Wolf berichten, da die Herausforderungen die der Wolf mitbringt, auch um ein vielfaches größer sind.
Wegmann Erwin, Schluderns
Verkrampfte Einführung des neuen Gesetzes?
Mit großem Interesse las ich in der letzten Ausgabe des VinscherWinds den Artikel „Die Vinschger fordern mich“, in welchem Frau Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer zur geplanten Einführung des neuen Gesetzes für Raum- und Landschaft befragt wurde.
Auf die intelligenten Fragen des Vinschgerwind folgen teils verallgemeinernde Antworten. Naja, was soll man auch konkret antworten, wenn ein Gesetz noch nicht ganz fertig ist. Weniger gefallen hat mir dann die Aussage, dass „zwei Drittel der Architekten für die Einführung des neuen Gesetzes ab 01. Juli“ gewesen sein sollen; gezielt auf diese Aussage fragte ich persönlich einmal schnell zehn Berufskollegen, von welchen erwartungsgemäß kein einziger für diese Einführung war! Fakt ist sogar, dass es im Vorfeld eine Unterschriftenaktion gegen diese voreilige Einführung des Gesetzes gab, an der mehrere hundert Architekten des Landes teilnahmen!
Bevor ich nun aber zu meinem Schlussresümee komme, noch ein weiterer Punkt, der mir nicht behagt: wenn es da heißt „ … die Angst von Seiten der Architekten und der Techniker ist weniger legitim“. Wer so etwas behauptet, scheint fernab jeglicher praktischen Anwendung bzw. Realität zu sein. Dass Unsicherheiten, Aufwände, Geduld, Nervenverschleiß, Mehrkosten in den kommenden Monaten somit an der Tagesordnung sein werden, muss hier wohl nicht weiter vertieft werden.
Mein Hauptkritikpunkt bleibt aber jener, dass der Zeitpunkt dieser voreiligen Gesetzeseinführung ungünstiger nicht hätte sein können; Die Menschen sind auf Grund der aktuellen Lage sowieso schon verunsichert, die Wirtschaft muss schauen, dass sie sich erholen kann bzw. liegen Gebliebenes aufholen kann, wie die Lage in einem Jahr sein wird ist schwer vorhersehbar, und trotzdem nun wird auf Biegen und Brechen das Gesetz eingeführt. Hierzu empfehle ich, in der besagten letzten Ausgabe des Vinschgerwind eine Seite nach dem Interview, auch den Leserbrief des „Team K“ zu lesen - sehr treffend und bürgernah.
Ich hätte mir in dieser ganzen Angelegenheit von der Landesregierung mehr Rücksicht, Verständnis und Geduld gewünscht. Aber sei’s drum, wie schließt Frau Kuenzer ihr Interview: Sie gehe jetzt einmal ’beruhigt in den Urlaub’ . - Das sollten wir glaube ich auch tun....
Architekt Günther Fritz, Glurns
Betrifft Sicherheit
Ingenieur Stephan Bauer, zuständig für den Landesstraßendienst mit Sitz in Lichtenberg und für die Bauhöfe des Vinschgaus, hat zwar den Zaun beim Bauhof in Tartsch neben dem Bauhof der GEmeinde Mals in Tartsch neu ersetzt, wo ein Gehsteig neben der Grundschule und Feuerwehrhalle in Tartsch vorbeigeht. Wusste aber nicht, dass laut Sicherheitsbestimmungen der Zaun zwischen Gitter und Erdreich nicht mehr als 10 Zentimeter betragen darf. Der Abstand ist aber teilweise 30 Zentimeter. Das stellt aber eine große Gefahr für Spaziergänger dar, vor allem für Kleinkinder. Es besteht Verletzungsgefahr für Kinder. Zudem reichen in der gefährlichen Kurve beim Michlwirt Baumäste über die Leitplanken. Das reklamieren vielen Leute. Es wäre angebracht, wenn manche leitende Beamte des Landes mit Vorbild für Sicherheit sorgen würden und mehr Menschlichkeit hätten usw.
Matthias Paulmichl, Tartsch
Gern gelesen
Sehr geehrte Damen und Herren, Vinschgerwind ist ein gern gelesenes Magazin in unserer Familie und aus diesem Grunde machten wir dieses Foto bei unserer letzten Bergwanderung auf der Berglalm im Schnalstal.
Mit freundlichen Grüßen aus Nals
Johanna Rinner mit Familie
Ein echtes Rätsel
Herr Arnold Alber zerbricht sich in seinem Leserbrief „Glückliche Bauern“ „Wind, 11. Juni 2020) den Kopf über ein Rätsel. Bauern mussten plötzlich 600 € beim Postamt abholen und dem Herrn Lehrer hat das niemand erklärt. Es muss wirklich belastend gewesen sein, beim Sonnenbaden in der Corona-Zeit nicht nur durch Arbeitslärm beim Anlegen eines Weinberges gestört zu werden, sondern auch noch solchen Gedanken nachhängen zu müssen. Ich kann dem Herrn Lehrer i.R. aber versichern, dass die meisten Bauern ihr freiwilliges Glück auch mit gemischten Gefühlen registriert haben und sich bewusst sind, dass dadurch die Südtiroler Neid-Gesellschaft großen Zuwachs erfahren wird. Ja so kann es gehen, da glaubt man endlich in pensionsgesicherter Ruhe auf der Terrasse die Sonne genießen zu können und sich über die fleißigen Arbeiter im Weinberg zu freuen und dann sowas: Reiche Bauern stehen in der Schlange, um unverschuldet unverdiente Steuergelder abzuholen. In der Hoffnung, dass sich am bisher freundlichen Umgang nichts ändert, grüßt
Helmut Tonner, Galsaun; Landwirt i.R. (in Rente) mit 490 Euro und Nicht-Empfänger