Mals/Burgeis - Die Inhaber des Bettenhauses Schenk in Mals machen aus der Not eine Tugend und lassen derzeit in ihrer Nähwerkstätte in Burgeis Atemschutzmasken aus hochwertigen Baumwollstoffen nähen. Diese stellen sie dann kostenlos zur Verfügung. Dankbare Abnehmer finden die Masken in Altenheimen, Geschäften, Bäckereien, Banken, Polizeistationen, Apotheken, bei Privaten... „Wir haben entschieden als Betrieb in der derzeitigen Corona-Krisensituation etwas für die Allgemeinheit zu tun“, betont Manfred Schenk. Die Masken, die auskochbar sind, bieten einen gewissen Schutz vor Sekrettröpfchen und geben beispielsweise jenen Menschen etwas mehr Sicherheit, die in Corona-Zeiten arbeiten müssen, damit die Versorgung mit Lebensmittel und die Betreuung alter und kranker Menschen weiterhin gewährleistet ist. Wenn über die Wirksamkeit der Atemschutzmasken aus Stoff auch kontrovers diskutiert wird, so sind sich selbst die Experten einig: Jede Maske ist besser als gar keine. Petra Schenk hatte nach der gesetzlich verfügten Schließung der Geschäfte die zündende Idee für das Atemschutzmasken-Projekt. Manfred und Eugen Schenk setzten die Idee dann sofort in die Tat um.
„Am Mittwoch, den 18. März und 7.00 Uhr in der Früh haben wir schnell an einem ersten Prototyp gearbeitet, und um 8.00 Uhr lag dann schon die erste Maske auf dem Tisch.“ Daraufhin surrten die Nähmaschinen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren froh, weiterhin eine Beschäftigung zu haben.
Über Internet-Medien wurde die Aktion der Familie Schenk bekannt gemacht. Die ersten Interessierten meldeten sich und wurden bedient. Auch die Redakteure von RAI Südtirol erfuhren von der Aktion und kamen mit Kameraleuten in der Nähwerkstatt nach Burgeis. Nach der Ausstrahlung des Beitrages meldeten sich Menschen aus dem ganz Südtirol. „Eine Lawine wurde losgetreten, die uns überrascht hat. Seither steht unser Telefon nicht mehr still“, erklärt Manfred Schenk. Das siebenköpfige Mitarbeiterteam nähte daraufhin freiwillig sogar am Samstag, den 21 März 2020.
Mittlerweile sind weit über 2.000 Masken fertig gestellt worden. Die Anfrage einer großen Lebensmittelkette, die mehrere tausende Masken bestellen wollte, wurde von den Betriebsinhabern nicht bedient. „So war unsere Aktion nicht gedacht, denn wir wollen kein Geschäft daraus machen“, bekräftigt Schenk. Bedient werden sollen vor allem die Menschen in der näheren Umgebung. Und diese sind mehr als dankbar. (mds)