Val Müstair
Neu belebt wird das Ansinnen im Val Müstair, seine Abwässer nach Glurns leiten zu können. Eine Anfrage an die Bezirksgemeinschaft Vinschgau ist unterwegs, in der nochmals die Bereitschaft der Vinschger Verwalter eruiert werden soll, ob sich die Gemeinde Val Müstair an die Kläranlage in Glurns anschließen könnte. In der vergangenen Woche hat sich zudem der Gemeindenpräsident von Val Müstair Arno Lamprecht und der Gemeindetechniker Anton Waldner mit dem Tauferer Gemeindeausschuss getroffen, um über eine mögliche Abwasserleitung von Puntweil bis nach Rifair zu beraten. Zwischen Taufers und Rifair würde die mögliche neue Leitung in den Hauptsammler einmünden. Konkret wurde die Idee, mit den Abwässern über die Grenze zu fahren, im vorigen Jahr, weil in der Schweiz ein Gesetzesentwurf über den Finanzausgleich an die Gemeinden diskutiert worden ist, der den Gemeinden unter anderem keine finanzielle Unterstützung bei der Sanierung oder Erweiterung von Kläranlagen mehr gewähren wollte. Seit Sommer vergangenen Jahres liegt den Schweizern ein rudimentäres Angebot von Seiten der Vinschger Bezirksgemeinschaft für einen Anschluss in Glurns vor. Weil der Gesetzesentwurf dann doch nicht Realität geworden ist, hat die Gemeinde Val Müstair noch etwas Luft bekommen. Klar ist, dass in der Kläranlage Glurns, die auf 30.000 Einwohnergleichwerte ausgelegt ist, noch Kapazitäten frei sind. Der Gemeindetechniker vom Val Müstair AntonWaldner sieht noch einigen Klärungsbedarf, einmal die Berechnung der Einwohnergleichwerte des Val Müstair, einmal jene Kosten, die für einen Einkauf in den Restwert der Glurnser Kläranlage anfallen könnten.
Nun sollen Details, sämtliche Kosten betreffend, geklärt werden, die ein Anschluss an die Kläranlage Glurns mit sich bringen würde. Auch sollen die Möglichkeiten einer Mitsprache für künftige Entscheidungen ausgelotet werden. Parallel dazu werden die Kosten erhoben, die eine Erweiterung - eine zusätzliche Reinigungsstufe - der bestehenden Kläranlage hinter der Grenze bei Puntweil kosten würde. Beide Kostenvoranschläge sollen dann, so Lamprecht, im Sommer in der Gemeindeversammlung für einen Entscheid vorgelegt werden. (eb)