Schlanders/Ausstellung über DDR - Vor Jahrzehnten war das Briefmarkensammeln noch eines der beliebtesten Hobbys, heute sind die Philatelisten eine aussterbende Spezies. Das meinte Sebastian Felderer bei der Eröffnung seiner Ausstellung im Kulturhaus von Schlanders. Er selbst hat die Begeisterung für das Sammeln, Ordnen und Gestalten von Exponaten für Ausstellungen sein ganzes Leben lang erhalten. Für Felderer ist die Philatelie zu einer Passion geworden, die ihm Kontakte zu vielen Menschen eröffnet und tiefe Einblicke in viele Themenbereiche ermöglicht hat. Als Sohn eines Briefträgers hat er 1959 als Jugendlicher angefangen Briefmarken zu sammeln. 27 Jahre lang hat er es so gemacht, alleine und ohne Verein. Ab 1986 hat er sich dann ganz intensiv mit der Philatelie beschäftigt und nicht nur Briefmarken, sondern die Marken mit den Kuverts bzw. Postkarten gesammelt. Er hat sich in Fachzeitschriften eingelesen, angefangen sich auf Spezialgebiete zu konzentrieren und auch Jugendliche in die Philatelie eingeführt. Es ging nicht nur um das Sammeln und Ordnen, sondern um das Entdecken einer Welt hinter den verschiedenen Briefmarken. Das erste Spezialgebiet seiner Sammlung war die Bundesrepublik Deutschland, dann Österreich. Nachher konzentrierte er sich auf Pro Juventute und Pro Patria Schweiz und anschließend auf das Fürstentum Liechtenstein. In den letzten Jahren hat er unter dem Titel „Schaufenster der Philatelie“ mehrere Ausstellungen zu verschiedenen Themen präsentiert. Nach dem Fall der Berliner Mauer vor 30 Jahren und der Einigung Deutschlands, konzentrierte sich Sebastian Felderer auf die ehemalige DDR. Seit 2002 ist er auch Mitglied im Philatelistenclub Berlin Mitte, sowie weiterer Philatelistenvereinigungen in Deutschland, Österreich und Italien. Bei der Ausstellung im Kulturhaus zeigt Felderer 20 Bilderrahmen über die DDR, die Deutsche Einheit und als Besonderheit unter dem Titel „freigemacht“ drei Rahmen mit gefälschten Briefmarken aus der ehemaligen DDR. Ausgestellt wurden auch mehrere Bücher und Zeitungsartikel. Außerdem gab es einige Videofilme. (hzg)