Mals/Graun - Seit April 2019 liegt das „Decreto di autorizazzione“ vor, also grünes Licht aus dem Ministerrat. Die Trasse für die 220 Kilovolt-Leitung zwischen Reschen und Schluderns ist fixiert und somit fix. Es gibt keine Rekusmöglichkeit mehr. Im kommenden Frühjahr soll mit den Arbeiten an diesem sogenannten „Intercennector“ begonnen werden. TERNA, der für die Hochspannungleitungen zuständige staatliche Betrieb, plant und begleitet die Verlegung der Stromtrasse. Die Trasse wird zur Gänze unterirdisch verlegt werden.
Eine erste Variante für diese Trasse hat TERNA im Jahr 2015 vorgelegt. Dann wurden Gespräche mit Vertretern der zwei Gemeinden Graun und Mals geführt, mit interessierten Grundbesitzern, mit wehrhaften Anrainern, mit Technikern. Im Zuge dieser Gespräche ist eine Trasse herausgekommen - in Graun auf der orografisch rechten Uferseite des Reschenstausees, vor St. Valentin in Richtung linke Talseite, von dort über alte Straßen und Heuwege oberhalb von Burgeis vorbei, mit einem Bogen um Mals herum und durch die Sportanlagen wieder hinauf nach Tartsch und von dort nach Schludern in die Umspannkabine. 2017 wurde vom damaligen Energielandesrat Richard Theiner ein erstes OK von Seiten der Landesregierung gegeben. Um die 74 Millionen Euro werden investiert. Die Investoren dieser Trasse sind Industriebetriebe vorwiegend aus der Poebene, die elektrischen Strom zu günstigen Kondiionen aus dem Ausland beziehen können.
Die Trasse wird ab Fertigstellung von einer „Resia srl“ betrieben und zwar 10 Jahre lang. In dieser eigens für den „Interconnector Resia“ gegründeten Gesellschaft sind die Investoren und TERNA Gesellschafter. Nach 10 Jahren geht die Starkstromleitung unentgeltlich an TERNA über. Weder Gemeinden noch Bürger haben etwas von dieser Trasse davon, außer Atomstrom unter den Füßen.
Um die Bevölkerung von all diesen Dingen und vor allem auch um die Art der Verlegung in Kenntis zu setzen, haben Techniker, Mitarbeiter und Öffetnlichkeitsarbeiter von TERNA zwei Informationsabende, einen in der Gemeinde Mals und einen in der Gemeinde Graun abgehalten. Ein Schwarm junger und zuvorkommender Techniker hat sich bemüht, die Fragestellungen möglichst zu beantworten.
Einige Grundbesitzer, durch deren Grund die Trasse verlaufen wird, haben von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, Informationen zu bekommen. Die Verlegung der Stromleitung wird, so die Auskunft der Techniker, in einer Tiefe von 1,5 und an manchen Stellen von 8 Metern erfolgen. Die SErvituten auf den GRundstücken werden laut Provinz-Tarif einmalig abgegolten und dann je nach nachträglichem Eingriff errechnet. Die Servituten können je 3 Meter links und rechts der verlegten Trasse oder auch je 10 Meter zu beiden Seiten im Grundbuch eingetragen werden. (eb)