Matsch - Bereits zum sechsten Mal luden Armin Plagg und Friedl Noggler von der Eigenverwaltung B.N.R. Mals, heuer in Zusammenarbeit mit der Separatverwaltung B.N.R. Matsch, zu einer Waldbegehung oberhalb von Tartsch und ins Matschertal. Gekommen sind Amtsdirektor Georg Pircher und sein Vize Andreas Platter vom Forstinspektorat Schlanders, der neue Stationsleiter von Mals, Andreas Klotz, mit seinen Mitarbeitern David Fleischmann, Martin Gorfer, Karl Anton Pegoraro, Giordano Gentilini und Albert Pritzi. Die Fraktionen waren durch ihre Präsidenten und Ausschussmitglieder vertreten. Sogar Bürgermeister Ulrich Veith kam zum Treffpunkt in Tartsch kurz vorbei, sprach den Förstern und den Fraktionsverantwortlichen seinen Dank aus. „Der Wald ist in guten Händen“. Anschließend ging es nach „Plantavillas“ in den Tartscher Leiten. Dort zeigte Förster Martin Gorfer eine kleinflächige Verjüngungseinleitung in Altbeständen mit Aufforstung von Mischbaumarten. Die Naturverjüngung und das Säen von Bäumen sei besser, als zu pflanzen, weil die Bäume besser mit dem Standort und dem Klimawandel zurechtkämen. Dann ging es hinauf zur Fraktionsgrenze Tartsch-Matsch zu einem steilen Windbruch. Besonders die Windwurfkatastrophe „VAIA“ zeigt auf, wie sehr der Schutzwald von Wetterextremen betroffen sein kann und wie wichtig es ist, möglichst stabile Bestände zu begründen und zu erhalten. In erstaunlichen Zahlen fasste Platter das Wüten des Sturmes „Vaia“ und seine Auswirkungen auf betroffene Vinschger Gemeinden zusammen. Pritzi empfahl, Astwerk und Schlägerungsabfälle wegen der Nährstoffe im Gelände liegen zu lassen. Nach einer Führung durch das Krafthaus des E-Werkes durch Präsidenten der Gesellschaft Saldur Konsortial GmbH Edwin Heinisch trafen sich die Teilnehmer auf der alten Matscher Alm. Sie gilt als Musterbeispiel von gelungener Wald-Weidetrennung. Ein neuer Wirtschaftsweg trennt nun das Grasland vom Schutzwald und erleichtert die Weide- und Waldbewirtschaftung. Mit Hilfe von interessanten Schautafeln ließ Gorfer die Umwidmungsarbeiten Revue passieren. 12 ha wurden entsteint, 3,8 ha entstraucht, 1 ha gemulcht, 200 m³ Bäume geschlagen und 1.000 m Wasserleitung verlegt. Insgesamt wurden für dieses Weideverbesserungsprojekt 195.000 Euro in die Hand genommen. Die Waldbegehung klang mit einem gemütlichen Umtrunk in der frisch renovierten Matscher Alm aus. (aw)