Die Option und ihre Auswirkungen

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Herbert Raffeiner referierte im Vinschger Museum über die Option, eine Zeit der Unsicherheiten und Illusionen. Das Interesse an diesem Thema war sehr groß. Herbert Raffeiner referierte im Vinschger Museum über die Option, eine Zeit der Unsicherheiten und Illusionen. Das Interesse an diesem Thema war sehr groß.

Schluderns - 1939 begann nicht nur der Zweite Weltkrieg, in Südtirol gab es ein einschneidendes Ereignis, das alle Menschen und alle Familien betroffen hat: die Option. In Erinnerung an diese Zeit gibt es im Vinschger Museum bis am 3. November die Sonderausstellung „Gehen oder bleiben“. Parallel zu dieser Ausstellung gab es eine Lesung mit Josef Feichtinger und einen Vortrag des Historikers Leopold Steurer. Am 29. August referierte Herbert Raffeiner über die Option und behandelte vor allem die Auswirkungen der Option im Vinschgau. Auf unterhaltsame Weise erzählte Raffeiner über die Machenschaften, Versprechungen und Propagandaschlachten vor 80 Jahren. Er berichtete vom Schicksal einzelner Personen und las Briefe und Gemeinderatsbeschlüsse der damaligen Zeit vor. Nach dem Ersten Weltkrieg kam Südtirol zu Italien. Niemand war darauf vorbereitet. Als Hitler 1933 in Deutschland die Macht übernahm, blickte Südtirol mit großen Hoffnungen nach Deutschland. Die Südtiroler wussten nicht, dass Hitler einen Anschluss Südtirols an Deutschland bereits in seiner Propagandaschrift „Mein Kampf“ ausschloss und durch das Bündnis mit Mussolini überhaupt nicht in Betracht zog. Ohne Beteiligung von Südtiroler Persönlichkeiten wurde von einer deutsch-italienischen Delegation ein Umsiedlungsabkommen beschlossen. Das Land Südtirol sollte bei Italien bleiben, die Menschen nach Deutschland umgesiedelt werden. Es wurde sogar ein geschlossenes Siedlungsgebiet in Polen bzw. Burgund in Frankreich ins Gespräch gebracht. Durch die Bevölkerung ging ein Riss. Es kam zu einer Propagandaschlacht. Die Südtiroler mussten sich entscheiden: Gehen oder bleiben, für Deutschland oder für Italien. Die Optanten, dh. jene die zum Auswandern bereit waren, waren im VKS (Völkischer Kampfring Südtirol) organisiert, die Dableiber im Andreas-Hofer-Bund. Insgesamt rund 86% stimmten für Deutschland, in den Vinschger Gemeinden waren es großteils über 90%. 75.000 wanderten dann aus, 25.000 kehrten nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wieder zurück. Bis heute ist vieles ungeklärt und nicht aufgearbeitet. (hzg)

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