Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - In der Haut von Politpensionärin Martha Stocker möchte man nicht stecken. Die ehemalige Landesrätin für das Gesundheitswesen hat gemeinsam mit dem ehemaligen Generaldirektor des Sanitätsbetriebes eine derart miese Stimmung in die Krankenhäuser und in die Bevölkerung getragen, dass Proteste, Leserbriefaktionen und Fackelumzüge die letzten 5 Jahre beherrscht haben. Die Leute stemmten sich gegen die Schließung von Geburtenabteilungen, gegen das Sparen, gegen den im Raum stehenden Abbau von Leistungen in den Krankenhäusern, gegen das Damoklesschwert vor allem über die kleinen Krankenhäuser in der Peripherie. Dass in der Folge davon bei den Landtagswahlen auch viele Wählerstimmen von der Südtiroler Volkspartei in Richtung Team Köllensperger gewandert sind, war die Quittung, die Teile des Volkes der Regierungspartei gegeben haben. Nun denn. Stocker hat von einer Wiederkandidatur Abstand genommen (nehmen müssen), Schael wurde entlassen, die Landtagswahlen sind geschlagen und mit Thomas Widmann hat ein neuer Landesrat die Belange der Sanität übernommen. Man kennt Widmann als „Tom Turbo“, als Parteisekretär, als Landesrat für die Mobilität damals bei der Wiedereröffnung der Vinschgerbahn... Und Widmann gelingt es mit einem Handstreich, die miese Stimmung, die dunklen Wolken, die Sorgen in der Ärzteschaft und in der Pflege zu verscheuchen. Freunde des Krankenhauses? „Wir sind alle Freunde des Krankenhauses“, hat Widmann kürzlich in Schlanders gesagt. Fackelumzüge werden, wenn schon, von Thomas Widmann selbst organisiert und zwar dann, wenn die Wartezeiten abgebaut, wenn die Primariate und die noch offenen Stellen besetzt sind und dann - einfach aus Dankbarkeit.
Arme Martha.