Sexismus-Vorwürfe: Plakat für «Holz vor der Hütte»

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Im Vinschgerwind Nr. 15/2019 gab es eine Erklärung für „Holz vor der Hütte“ - und diesmal die Hintergrundgeschichte Im Vinschgerwind Nr. 15/2019 gab es eine Erklärung für „Holz vor der Hütte“ - und diesmal die Hintergrundgeschichte

Martina - Im Grenzort Martina steht im Areal der Sägerei Engiadinalaina SA ein großformatiges Plakat, mit welchem das Unternehmen mit vier Frauen wirbt, die, in Dirndln auf einem Holzstapel liegend, sich tief in ihre Dekolletés blicken lassen. Über den Frauen steht: «Wir haben Holz vor der Hütte.» Drunter: «... greifen Sie zu!». Diese Werbetafel steht bereits seit rund vier Jahren dort. Während dieser Zeit bekam der Sägewerkbesitzer Rodolfo Rüdisühli viele positive Rückmeldungen. „Auf dem Plakat sind hübsche Frauen abgebildet, die lachen. Zudem sind sie anständig gekleidet“, sagt der 57-Jährige. Eine Journalistin aus Eichenau kam kürzlich bei einer Radtour nach Meran am Plakat vorbei, fotografierte es und schickte das Foto an die Redaktion EMMA. Sie schreibt: „Liebe EMMAs, bei einem Radurlaub den Inn entlang bin ich auf dieses Schild zugefahren. Je näher ich kam, umso wütender wurde ich. Es handelt sich um die Werbung einer Holzhandlung in Schleins Martina, in Graubünden, Schweiz. Ein Paradebeispiel für eure Sexismus-Rubrik!“ Seitdem schlägt das Werbeplakat große Wellen. Zeitungen wie BLICK, TAGES-ANZEIGER, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG und andere haben bei Rüdisühli angerufen und nachgefragt, was das Plakat soll. Es handle sich schließlich um Sexismus. Der Unternehmer Rüdisühli will davon allerdings nichts wissen. Es gehe ja ums Holz und nicht um die Mädchen. Seine Frau hätte er auch noch auf das Plakat gepackt, wenn sie ein bisschen jünger wäre. Und überhaupt: „Wenn Frauen lachen, da gibt´s ja nichts Schöneres, oder?“ Der Spruch «Holz vor der Hütte» sei wortwörtlich so gemeint: «Wir sind ein Sägewerk und ein Sägewerk hat Holz vor der Hütte.» Auf Twitter hat die Politikerin Tamara Funiciello (CH) einen empörten Post veröffentlicht, in dem sie das Plakat als sexistisch bezeichnet und zur Abstimmung auffordert. 13.032 Teilnehmer haben abgestimmt: als sexistisch bewerte haben es 40%, als gelungen 60%. Trotz Beanstandung ist für Rüdisühli klar: Der großformatige Anschlag bleibt so, wie er ist! (aw)

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