Leserbriefe Ausgabe 16-19

geschrieben von

Gemüt erhitzt
Lieber Chefredakteur Erwin Bernhart!
Mit Deinem Artikel über den Standort der Weißkugelhütte hast Du wirklich mein Gemüt erhitzt! Wie kann man nur so einen Schwachsinn aufs Papier bringen, ohne sich zumindest persönlich zuvor zu überzeugen, ob solche Behauptungen überhaupt fachlich korrekt sind. Nachdem Du ja persönlich bei der Abstimmung in der Gemeinde Graun im Februar 2016 anwesend warst, hätte ich mir schon gedacht, daß Du darüber zwei Gedanken verlierst und solche ganz neue Behauptungen überprüfst oder Du liebst es das Vinschger Volk aufzuwiegeln! Würde nur ein einziger Punkt vom Hüttenwirt der Wahrheit entsprechen, dann wäre ich mit meinem Vorschlag gar nie soweit gekommen. Zum Glück waren mein Kugeln weise! Zum anderen brauchen wir in der Gemeinde Graun ganz sicher nicht Leute aus Nauders (A) und Schlanders, die sich zu sehr in das Gemeindegeschehen einmischen, denn umgekehrt wäre das überhaupt nicht denkbar!
Es grüßt Dich
Josef Plangger, Berg- und Skiführer,
Melag, Langtaufers

 

„ Dein Kopf – mein Schaden“
Der von Renate Holzeisen geprägte Begriff „System Südtirol“ umfasst einige Skandale und Skandälchen in einem Land, das sich nicht ungern als Nabel der Welt und Vorzeigemodell einer gelebten Autonomie zeigt. Beides stimmt nicht, vom oft zitierten „Paradies“ ganz zu schweigen. Statt des Nabels der Welt kommen mir oft andere Eindrücke in den Sinn, anatomisch genau gegenseitig gelegen. Die gelebte Autonomie krankt wohl auch unter einer Romlastigkeit, die unseren Landeshauptmann zwingt, wegen jedem Beistrich nach Rom zu fahren und wenn‘s um viel Geld geht, ausnahmsweise nach Mailand. Ich halte es da mehr mit dem „System Südtirol“, vielleicht sogar allgemein gültig für die heutigen Machtsysteme in der Welt. „Mein Kopf – dein Schaden“. Gedanken und Gehirngespinste von einzelnen Machthabern und ihren Hintermännern, von Reichen und Neureichen, von Gernegroß und purer Überheblichkeit setzen sich durch, werden ausgelebt und verwirklicht und den Schaden hat der Steuerzahler, der Schwache und Wehrlose. Dies geschieht alles im Namen der Demokratie. Da fällt mir die Aussage ein, dass die Mehrheit nicht unbedingt Recht haben und auch nicht gerecht sein muss. Je mehr in einem Land diktaturähnliche Zustände herrschen, eine vorherrschende und alles bestimmende Mehrheitspartei, ein Medienmonopol und ein systemtreuer Großteil der Bevölkerung, umso mehr können sich diese Köpfe entwickeln, durchsetzen und unbestraft den Kopf wieder aus der Schlinge ziehen, wenn’s danebengeht. Ein Aufschrei der Solidarität geht durch die Massen, wenn einer dieser Köpfe einmal zur Rechenschaft gezogen wird, weil er falsch gedacht hat, eben zum Schaden der Bevölkerung. Beispiele könnte ich Tausende aufzählen von Köpfen, die zu Lasten der Allgemeinheit und des Steuerzahlers „denken“, da muss gar nicht der Weinbergweg herhalten, da gibt es Parteibonzen, Baulöwen und Großindustrielle jede Menge. Auch Politiker, die versprochen hatten, zum Wohle aller ihre Arbeit zu verrichten, versagen kläglich und lassen sich von diesen „Köpfen“ um den Finger wickeln. Ein kleines Beispiel nur sei angeführt, wahrscheinlich beispielgebend für viele Machenschaften im System Südtirol.
Im hintersten Langtaufers steht eine idyllische Weißkugel-Hütte, die mit einem modernen Zubau von vielleicht einer Million Euro funktionstüchtig, winterfest und wirtschaftlich zumutbar gemacht werden könnte. Darf nicht sein. Ein Kopf der zum Wohle des Tales, des Alpinismus und der Allgemeinheit denkt, will an einem neuen, unsinnigen Standort einen Prunkbau für 3,5 Millionen Euro errichten lassen. Es bezahlt ja das Land. Stimmt nicht, eine Million müsste die Gemeinde bezahlen, obwohl ihr die Hütte nicht gehört. Wasser hinauf gepumpt, neue Stromleitung und natürlich Hubschrauberflüge zur Versorgung. Bezahlt alles das Land, weil sonst kein Pächter auf die Hütte geht. Ich frage mich, wer ist das Land? Ist das nicht der Steuerzahler? Ein Kopf, eine Wand, Augen zu und durch, zum Wohle der Allgemeinheit, zum Wohle eines Tales. Nein, Augen zu und durch, weil Dickschädel es so gewohnt sind, mit Steuergeldern anderer ihren Größenwahn auszuleben. System „Langtaufers“ in diesem Fall? Das Kaunertal lässt grüßen.
Sebastian Felderer – Schlanders

 

Keine Sorge um das Klima!
Ich vernehme mit Genugtuung, dass in Schnals die Gäste eingeladen werden zum Erleben von Mountainbikes und Mountain-Carts im Hochgebirge. Das ist eine löbliche Aufwertung des UNESCO-Weltkulturerbes „Transhumanz“. Den Schaftrieb kann man übrigens dank Gletscherbahn „hautnah“ miterleben. Die einschlägigen Medien haben mich überzeugt, dass nicht der Klimawandel unseren Planeten bedroht, sondern Bär und Wolf.
Erich Daniel, Schlanders

Gelesen 2956 mal
Mehr in dieser Kategorie: « Nachgedacht Impressionen Gianni Bodini »

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Ausgaben zum Blättern

titel 23-24

titel Vinschgerwind 22-24

titel vinschgerwind 21-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.