Schlanders/Südtirol - Zwergensprache? Was mag das wohl sein? Jawohl, ganz richtig- es hat mit Sprache, deren Erwerb und Entwicklung zu tun, und natürlich mit unseren kleinen Kindern - unseren geliebten „Zwergen“ eben.
Sprechen und sich ausdrücken können schon bevor die Lippen in der Lage sind ganze Worte zu formen , sich mitteilen und sich verstanden fühlen über einfache Handzeichen anstatt über Wörter, darum geht es. Einige Babyzeichen verwenden wir und unsere Babys intuitiv von Anfang an, so z.B. klatschen wir in die Hände und sagen „bravo,bravo…“ oder „bitte, bitte…“, wir winken mit den Händen wenn wir „pa pa – tschüss“ meinen oder unsere Kleinen werfen uns ein Kusshändchen zu. All dies sind bereits die ersten Zeichen aus der Babyzeichensprache.
Babyzeichensprache – Zwergensprache bietet den Kindern einen reichen Wortschatz mit noch viel mehr solcher sichtbarer Wörter an.
Diese Art der Kommunikation mit den Kleinsten wurde bereits vor mehr als 30 Jahren in Amerika von Dr. Linda Acredolo und Dr. Susan Goodwin erforscht, wissenschaftlich begleitet und vor allem für hörende Kleinkinder entwickelt.
Vor allem im englischen Sprachraum, von Amerika, England, über Neuseeland bis nach Australien, aber auch in Skandinavien gehören Babyzeichen zum Kleinkinderalltag dazu. Auch in unseren Nachbarländern (Deutschland, Österreich, Schweiz) sind sie bereits seit 2004 unter tausenden Eltern gefragt und beliebt.
Seit kurzem versucht nun die Zwergensprache den Einzug nach Südtirol: zwei begeisterte Frauen haben im Vorjahr bei Vivian König die Kursleiterinnen-Ausbildung absolviert und starten jetzt mit ihren Kursangeboten.
Edeltraud Matzohl, Logopädin im Reha-Dienst von Schlanders und Valentine Inderst, freiberufliche Psychotherapeutin aus Meran, möchten ihre Begeisterung für diese einzigartige Möglichkeit der frühen Kommunikation mit Babys und Kleinkindern mit der Südtiroler Bevölkerung teilen.
Sie bieten unterschiedliche Seminarreihen an für verschiedene Zielgruppen. Die ersten Versuche der beiden Kursleiterinnen, um die Südtiroler Eltern, Fachleute und Pädagogen mit der Zwergensprache bekannt zu machen, sind nun einige bereits geplante Workshops und Baby-Kurse in Zusammenarbeit mit Eltern-Kind-Zentren, eine interne Fortbildung für Tagesmütter in Bozen und das „Pippi Lotta“-Projekt zur frühen Sprachförderung für Kleinkinder in Schlanders.