Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Sicher ist es so, dass man vor allem über den Regierungsstil von Alt-Landeshauptmann Luis Durnwalder geteilter Meinung sein kann. Sicher und unbestritten ist aber, dass Durnwalders Ära eine für Südtirol bedeutende war und ist. Das soll und darf man nicht vergessen. Dass der hemdsärmelige und hausverstandgeleitete Durnwalder Dinge auch unkonventionell umgesetzt hat, hat Bewunderung auf der einen und Entsetzen auf der anderen Seite hervorgerufen. Durnwalder hatte und hat Handschlagqualität. Das erweckt offenbar Neid, Missgunst und üble Nachrede.
Nach zwei Freisprüchen in der Causa Sonderfonds (Durnwalder standen jährlich rund 75.000 Euro als Repräsentationsspesen zur Verfügung) ist Durnwalder kürzlich vom Oberlandesgericht Trient zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Ein richterliches Urteil, welches am Rechts-Empfinden des Volkes völlig vorbeigeht. Denn Durnwalder hat - das mag schon sein - aus diesem Sonderfonds Geld verteilt, privat „geliehen“ auch und dann wieder zurückgezahlt. Er hat dies ja selbst penibel dokumentiert, um jeden Vorwurf von vornherein auszuschließen. Es gibt keinen Nachweis, dass Durnwalder sich an diesem Sonderfonds bereichert hat. Dass sich Durnwalder nun vor dem Kassationsgerichtshof zur Wehr setzen wird, ist mehr als logisch. Gerechtigkeit für Luis!