Heimatpfleger sind in Sorge

geschrieben von Ausgabe 7-19

s30 9345Partschins - Einen besonderen Rahmen haben die Partschinser Heimatpfleger für ihre heurige Vollversammlung gewählt. Zum einen den Rittersaal der Stachlburg und zum Zweiten einen Vortrag von Architekt Andreas Hempel und zum Dritten einen anschließenden Gesprächstisch mit Diskussion.


„Wir Heimatpfleger haben uns der Baukultur und der Ortsbildgestaltung angenommen“, sagte die Obfrau des Vereines für Heimatpflege Partschins Hanni Laimer einleitend. Laimer zitierte die Aussage der Direktorin des Tourismuvereines Karin Thaler, die bei der Vollversammlung des Tourismusvereins von einer Schatzkiste Partschins gesprochen hatte. „Wir müssen aufpassen, dass diese Schatzkiste nicht von Räubern geplündert wird“, brachte Laimer die Sorge der Heimatpfleger auf den Punkt. Der Heimatpflege-Bezirksobmann Franz Fliri brachte Gedanken zur Heimatpflege ein und forderte ein Nachdenken ob ein immer Mehr, ein immer Größer die richtige Richtung sei.
Dass der Rittersaal bis auf den letzten Platz gefüllt war, zeugte am 28. März 2019 von regem Interesse an der oft auch für Bauträger nicht immer bequemen Tätigkeit der Heimatpflege. Hempel sparte in seinem Kurzreferat „Neues Bauen in der Gemeinde Partschins“ nicht mit Kritik, sagte, dass die Schatzkiste Südtirol tatsächlich geplündert werde, sprach von „ApfelbaumKZ“, von „Schreckensarchitektur“, von sozialer Entmischung durch Schlafstätten, kritisierte auch den Schlossherrn Sigmund Kripp, der Bäume entfernt habe, wies aber auch auf postive Beispiele in der Baukultur hin.
In der Gesprächsrunde und in der Diskussion wurden Sorgen über das Verschwinden von architektonischen Perlen, von einem möglichen Bauboom im Tourismus den baurechtlichen und architekonischen Notwendigkeiten von Bauwerbern gegenübergestellt. Die Qualität eines Baues hänge, so die Architektin Angelika Margesin, wesentlich vom Architekten und dem Bauherren ab. Eine künftige Zusammensetzung der Baukommission durch Fachleute ändere daran wenig. BM Albert Gögele wies auf die baurechtlichen Rahmenbedinungen hin, die in der Gemeinde Handzuhaben seien. Bei Hotelbauten, so HGV-Obmann Philipp Ganthaler, spielen für Bauwerber vor allem auch Rentabilitätsgedanken eine Rolle. Herbert Schönweger wünschte sich einen gemeinschaftlichen Gedanken, wenn bauliche Veränderungen anstünden. (eb)

{jcomments on}

Gelesen 4138 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Ausgaben zum Blättern

titel 23-24

titel Vinschgerwind 22-24

titel vinschgerwind 21-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.