Schlanders/Taufers i. M.
Gerappelt voll war der Hörsaal der Bibliothek Schlandersburg vor vierzehn Tagen. An die 60 Interessierte sind gekommen, um jene zwei Filme aus dem Vinschgau zu sehen, die beim Wettbewerb „Bewegtes Leben“ prämiert wurden. Der Schmalfilm von Roman Wiesler aus Taufers i. M. mit dem Titel „Hochzeitsfeier in Taufers i. M.“ ist zum Zweitbesten in der Kategorie „Familie“ benannt worden, der Film von Hans Weiss aus Schlanders „Errichtung des Gipfelkreuzes auf der Laaser Spitze“ zum Drittbesten in der Kategorie „Bräuche & Kultur“.
Wiesler hat die Hochzeit seiner Schwester mit einem Italiener im Jahr 1975 gefilmt. „Die Jury meinte vor allem die Symbiose Deutsch/Italienisch sei einzigartig in diesem Film“, sagte Wiesler, Mitglied des Amateurfilmvereins Vinschgau. Weiss hat seinen Schmalfilm im Jahr 1968/69 gedreht. Gezeigt wird darin, wie das Gipfelkreuz, geschmiedet vom „Moarhofer Herbert“, in mehreren Etappen vom „Kloan Albl“ bis zum Gipfel getragen und vom Jungpriester Leo Tappeiner gesegnet wurde.
Projekt und Werdegang des Wettbewerbs „Bewegtes Leben“ erklärte Marlene Huber vom Amt für audiovisuelle Medien. „Der Wettbewerb, der im Frühjahr 2009 ausgeschrieben wurde, war der Aufhänger für ein EU-Projekt mit dem Ziel kultur- und zeithistorisches Erbe zu sichern.“ 15.000 Filmrollen sind eingeschickt worden, zusammengerechnet ergeben diese 200.000 Minuten Länge.
Huber: „Umso mehr können die Vinschger stolz sein, dass sie gleich zwei unter den Prämierten haben.“ Alle Filme werden digitalisiert und können im bewegten Bild als Quellen in einem Archiv abgerufen werden.
Gezeigt wurden auch ein kurzer Film von Altschlanders im Jahr 1965 (Hans Weiss), ein kurzer Film vom „Morterer Hans“ (Roman Wiesler) und Kurzfilme aus Schlanders und Umgebung von Alfred Habicher. (ap)