Schlanders/Südtiroler Kulturinstitut - Das Drama Hamlet von William Shakespeare, uraufgeführt im Jahre 1602, zählt zu den bekanntesten Werken der Weltliteratur. Mit Hamlet hat William Shakespeare eine Figur geschaffen, die ähnlich wie Faust oder Don Quichote zur Ikone der europäischen Literatur geworden ist. Das Drama ist eine Mischung aus Kriminal- und Liebesgeschichte mit philosophischen Abhandlungen über den Sinn und Wert des menschlichen Lebens. Es geht um Macht, Rivalität, Rache, Intrigen und Täuschung, aber auch um Identitäts- und Wahrheitssuche. Seit Jahrhunderten wird gerätselt und interpretiert, wer Hamlet, der Prinz von Dänemark ist: ein Neurotiker, ein Träumer, ein Melancholiker, ein Zweifler, ein Intellektueller, ein Mutterhasser, ein Denker, der unfähig ist zu handeln? Am Ende des Stückes sind alle Figuren tot, weil sie vergiftet bzw. ermordet wurden. Hamlet, dem jugendliche Prinzen, erscheint sein toter Vater als Geist und behauptet, dass er vom eigenen Bruder Claudius ermordet wurde. Der Geist fordert Hamlet zur Rache an dem Verbrecher auf. Hamlet täuscht Wahnsinn vor, um die Wahrheit zu erfahren und schließlich Rache an seinem Onkel nehmen zu können. Claudius will Hamlets Mutter Gertrude heiraten und Hamlet selbst ist verliebt in Ophelia, die Tochter des Oberkämmerers. Berühmt sind viele Zitate und Monologe aus dem Stück. Z.B. „Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage“ oder „Etwas ist faul im Staate Dänemarks“. Im Laufe der letzten 400 Jahre wurde das Stück oft gespielt und auf verschiedene Weise inszeniert. Das Puppentheater Halle präsentierte Hamlet am 20. März im Kulturhaus von Schlanders. Hamlet, Ophelia und ihr Bruder Laertes und die Freunde Rosenkranz und Guldenstein traten als fast lebensgroße Puppen auf. Eingesetzt wurden auch Videos und Lichteffekte. Auf diese Weise entstand eine etwas andere Präsentation des berühmten Dramas. Es war eine Mischung aus Puppenspiel und Schauspiel, das zu besonderen Effekten führte und nichts von seiner ganzen Dramatik verloren hat. (hzg)
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