Mals
Seit zwei Jahren ist in der Gemeinde Mals ein Beteiligungsprozess im Gange, der unter dem Motto „Zukunft braucht Beteiligung“ die Bürger eine aktive Rolle für zukünftige politische Entscheidungsprozesse ermöglicht. Nach den Bürgerversammlungen in allen Fraktionen und einer umfassenden Fragebogen-Aktion wurde kürzlich eine Zukunftskonferenz in Burgeis abgehalten, um aus den bisher erarbeiteten Leitthemen konkrete Umsetzungsschritte abzuleiten. Moderiert und betreut wird der gesamte Prozess von der Chiron OHG (Bernd Karner und Klaus Tumler), welche auch diese Zukunftswerkstatt in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung methodisch entwickelten und moderierten. Auf sieben verschiedenen Thementischen wurden in Gesprächsrunden drei Leitfragen erarbeiteten, welche abschließend gewichtet wurden. Dadurch konnten sich alle Anwesenden zu allen Themen äußern. Das Ergebnis der Gewichtung erbrachte folgendes Ergebnis: Die Erhaltung der Nahversorgung in den Dorfkernen, um die Ansiedlung von Supermarktketten an Dorfrändern zu verhindern. Im Energiesektor ist eine breitere Einbindung der Bevölkerung im Sinne des Genossenschaftsgedankens anzustreben. Die Förderpolitik in der Landwirtschaft sollte dahingehend abgeändert werden, dass die regionalen Kreisläufe im Mittelpunkt stehen. Im Sozialbereich ist den Familien um die Lebensmitte mehr Augenmerk zu schenken und das Ehrenamt/Vereinswesen als sozialer Kitt der Gesellschaft zu fördern und Begleitungsmodelle für Jugendliche zu entwickeln. Die Zuganbindung an die Schweiz und der Ausbau des Vinschger Straßennetzes sind Themen, welche im Tourismus und in der Wirtschaft unter den Nägeln brennen. Im Sinne der Überprüfbarkeit und Nachhaltigkeit soll von nun jährlich in dieser Form weiter gearbeitet und aktive Bürgerbeteiligung zu wichtigen Themen der Gemeindepolitik ermöglicht werden. (lu)