Das Ehrenzeichen des Landes Tirol ist die zweithöchste Auszeichnung und wird immer am 20. Februar in der Hofburg in Innsbruck vom Nord- und Südtiroler Landeshauptmann an verdiente Persönlichkeiten vergeben. Im letzten Jahr erhielt u.a. Josef Stricker, der Arbeiterpriester, Gewerkschaftler und geistliche Assistent des KVW das Ehrenzeichen. Stricker stammt aus Martell, ist auf Stallwies aufgewachsen und hat sich besonders im sozialen Bereich engagiert. In diesem Jahr haben wieder drei Südtiroler das Ehrenzeichen erhalten: Karl Gruber, der Denkmalpfleger und frühere Konservator der Diözese Bozen-Brixen, Monika Hauser, die Frauenärztin und Gründerin der Frauenrechtsorganisation „medica mondiale“ und Luis Stefan Stecher, der Maler und Poet. Damit haben dieses Jahr zwei Persönlichkeiten mit Vinschger Wurzeln diese hohe Auszeichnung erhalten. Monika Hauser ist in der Schweiz geboren und arbeitet vor allem in Köln. Ihre Eltern stammen aus Laas, sie selber hat in Innsbruck und Bologna Medizin studiert, aber auch im Krankenhaus in Schlanders gearbeitet. Hauser und ihre Organisation setzen sich weltweit für Frauen und Mädchen ein, die in Konfliktgebieten sexualisierte Kriegsgewalt erlebt haben. Hauser engagiert sich dafür, dass die Thematik der Kriegsvergewaltigungen gesellschaftlich enttabuisiert wird. Luis Stefan Stecher ist 1937 in Laas geboren und lebt heute in Marling. Mit den bekannten „Korrnrliadern“ hat er vor 40 Jahren nicht nur den „Korrnern“ ein bleibendes Denkmal gesetzt, sondern auch den Vinschger bzw. Laaser Dialekt und viele Dialektwörter vor dem Vergessen bewahrt. Stecher ist ein vielseitiger Dichter, Maler und Zeichner. Mit dem „Totentanz“ in Plaus hat er gezeigt, dass er nicht nur Maler und Dichter, sondern auch ein Philosoph und Denker ist. Beide Persönlichkeiten sind durch ihre Arbeiten und ihr Engagement weit über unsere Landesgrenzen hinaus bekannt und haben bereits viele andere Auszeichnungen erhalten. (hzg)
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