Alessandro ist mit seiner Familie in Mals aufgewachsen, trotzdem hat er mit seinen Eltern unzählige Sommer auf Sardinien verbracht, wo er schließlich auch das Interesse und die Neugier am Schnapsbrennen gewonnen hat. Den Großteil seiner heutigen Kenntnisse, hat er sich damals von seinem Opa abgeschaut und angeeignet.
Die Produkte erlangen ihre gute Qualität, da Alessandro nicht nur die Regeln der Physik und der Chemie befolgt, sondern auch seinen eigenen Geschmacks- und Geruchsinn beim Brennen einsetzt. Der Vorgang beim Schnapsbrennen ist grundsätzlich immer derselbe. Zu Beginn wird dem Obst Hefe hinzugegeben, dadurch wird der Fruchtzucker in Alkohol umgewandelt und es entsteht die sogenannte Maische. Beim Erhitzen dieser Masse beginnt die aufwendigste Arbeit des Brennmeisters, denn er trennt den giftigen Inhaltsstoff Methanol, der vor dem reinen Alkohol verdampft, von diesem ab. Genau diesen Vorgang erledigt Allessandro ganz ohne Hilfsmittel und verlässt sich auf seinen ausgeprägten Geschmacksinn. Er geht der Tradition von seinem Opa nach und mit der Zeit haben sich seine Sinne so entwickelt, dass er sich darauf verlassen kann.
2010, vor nun fast 10 Jahren, hat sich Alessandro Secci seinen Traum erfüllt. Durch die Eröffnung seiner eigenen Brennerei in Mals hat er sich selbstständig gemacht. Vorher hat er für 5-6 Jahre im Biohotel Panorama in Mals als Brennmeister gearbeitet und seine Fähigkeiten und Kenntnisse weiter ausgebaut. Schon während dieser Zeit hatte Alessandro stets Erfolg mit seinen Schnapsprodukten und hat damit zahlreiche Preise gewonnen.
„Man muss viel probieren und experimentieren, nicht jeder Schnaps gelingt immer gleich. Man lernt jeden Tag dazu und wächst mit“
Gemeinsam mit seiner Frau, die ihn neben ihrer Arbeit auch tatkräftig unterstützt, bastelt er täglich an neuen Ideen für Liköre und Brände. Zu Beginn hatten die beiden noch wenige Maschinen, die die zeitaufwendige Arbeit der Schnapsbrennerei erleichtert hätten und so mussten sie oft gemeinsam hunderte Kilos an Obst von Hand schälen, entkernen und für die Verarbeitung vorbereiten.
„Ein unglaublich großer Aufwand und auf längere Zeit ein Ding der Unmöglichkeit, aber es hat nicht geschadet“.
Mit der Zeit konnte er sich auch die notwendigen Maschinen anschaffen um die Arbeit zu erleichtern. Heute produziert Alessandro jährlich bis zu 6.000 Flaschen verschiedener Liköre und Brände aller möglichen Obstsorten, die es bei uns gibt. Qualität ist ihm besonders wichtig und um guten Schnaps zu brennen braucht es gute Produkte. Das Obst, darunter Erdbeeren, Birnen, Äpfel, Marillen und Kirschen, kauft er von einheimischen Bauern aus dem Vinschgau.
Gerne experimentiert Alessandro auch um etwas Neues, ganz Spezielles zu erfinden. Bisher ist sein eigenartigstes Produkt ein Paarlbrotbrand. Seiner Fantasie setzt er keine Grenzen, denn Schnaps - meint er - kann man aus vielem brennen, es muss nur Wasser und Stärke enthalten.
Viele Leute wissen oft nicht, welcher Aufwand hinter der Brennerei eigentlich steckt. In einer Flasche Brand sind bis zu 20 kg Obst enthalten. Für den perfekten Geschmack hat Alessandro schon vieles ausprobiert. Das Obst mit Schale oder ohne, mit oder ohne Kerngehäuse oder vielleicht mit Stängel. Auch die Qualität des Obstes ändert sich, oft ist es wässriger, oft süßer oder saurer, - alles Kriterien, die berücksichtigt werden müssen.
Eine Flasche Secci Schnaps kostet rund 40 €, ein guter Preis für einen qualitätsvollen Schnaps. Alessandro beliefert überwiegend Sterne-Hotels, die die Qualität sehr schätzen. Kaufen kann man ihn aber auch in Vinotheken und kleineren Läden. Bis heute beschränkt sich der Verkauf der Secci Produkte auf Italien; für den Verkauf außerhalb der Landesgrenzen wäre eine weitere Lizenz notwendig. Ein Traum, der vielleicht in den kommenden Jahren in Erfüllung gehen wird, denn der Wunsch, die Brennerei zu erweitern und mehr zu produzieren ist schon da.
Seit 2015 ist Alessandro Secci außerdem Mitinhaber der Alm Maseben in Langtaufers. Auch dort können Gäste seine Brände und Liköre verkosten und sich dafür begeistern. Im Herbst, von Oktober bis Ende November bietet er auch Führungen in der Brennerei an.
„Wenn die Leute dann sehen, was für Arbeit und Zeit eigentlich dahintersteckt und wie das Schnapsbrennen eigentlich vor sich geht, schätzen sie meine Produkte meistens mehr und verstehen auch den Preis“.
Froh ist Alessandro auch, seine Frau an seiner Seite zu haben, die ihn bei all seinen verrückten Ideen und Versuchen unterstützt, gute Ratschläge gibt, ihn aber oftmals auch bremsen muss, wenn der Ehrgeiz mit ihm durchgeht.
In Zukunft können wir uns also auf weitere gute Brände und Liköre von der Brennerei Secci freuen, denn solange er Spaß dabei hat, werden Alessandro die Ideen auch nicht ausgehen. Vielleicht können wir uns auch schon bald auf spezielle Whiskey- und Gin-Produkte freuen.
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