8 Minuten Wartezeit bei einer Halbstundentaktung, würde zu gerade einmal 20 Minuten offenen Bahnschranken führen, wenn man einen Viertelstundentakt anpeilt.
Pohl referierte also über eine erste Machbarkeitsstudie zur Unterführung der Fahrspur an der Osteinfahrt Latsch unter die Zuggleise. Geplant sei eine Unterführung der Hauptstraße, bzw. des Fußgängerweges im Bereich der Seilbahn. Die STA (Betreibergesellschaft der Vinschger Bahn) plant, die meisten beschrankten Bahnübergänge im Vinschgau zu untertunneln und würde auch den größten Teil der Kosten übernehmen. Die Gelegenheit muss man nutzen, davon waren alle Ratsmitglieder überzeugt. Eine langgezogene Rampe mit Beginn knapp hinter der Grundschule Latsch soll die notwendige Niveauhöhe garantieren, um die Gleise auch mit großen Fahrzeugen unterqueren zu können. Neben der Fahrspur, allerdings nicht so tief in die Erde verlegt, um ein angenehmes Gehen ohne große Steigungen zu ermöglichen, verläuft im ersten Vorschlag der Fußgängerweg, welcher zu den Parkplätzen und der Seilbahn führen wird. Die neuen Zufahrten zu den Betrieben Rizzi, Kerschbaumer, bzw. Rinner konnten allerdings noch nicht alle Gemeinderäte überzeugen. Die Zufahrten müssen neu geplant werden, da die aktuellen dann durch den Tunnel nicht mehr erreichbar bzw. zu eng wären. Gerade die geplante Zufahrt zum Betrieb Rizzi durch den bestehenden Recyclinghof führte zu Diskussionen. Man war sich aber einig, dass es im Zuge der Machbarkeitsstudie für solche Detailfragen zu früh sei und beschloss, auf jeden Fall mit Nachdruck an dieser Lösung zu arbeiten. Pohl sagte, dass es für genaue Diskussionen zu früh sei, da das Projekt ausgeschrieben werde.
Viele der anwesenden Gäste waren aber als Betroffene für den nächsten Punkt in die Sitzung gekommen, nämlich die geplante Erweiterung der Latscher Industriezone noch näher zum Latscher Ortskern hin. Mit Bedauern erklärte der Bürgermeister, dass es augenscheinlich immer noch grüne Flecken in der bestehenden Zone gebe, diese aber nicht, oder nicht in naher Zukunft, zur Verfügung stehen würden. Daher fragte er, bevor die nächsten Schritte unternommen werden, die Ratsmitglieder um ihre Meinung zur geplanten neuen Ansiedelung von zwei Betrieben in Ortsnähe. Diese sprachen sich geschlossen, aber mit sichtlichen Bedenken, für die Erweiterung aus. Trotzdem, und unter der Voraussetzung, dass die beiden Betriebe bereits lange auf die Notwendigkeit von neuen und größerer Betriebsstätten hingewiesen hatten und auch schon beträchtliche Geldmittel in die Vorverträge investiert hatten, war man sich im Gemeinderat einig, dass sich die Baukommission mit der Erweiterung beschäftigen und auseinandersetzen muss, um den Betrieben das nötige Wachstum garantieren zu können.
{jcomments on}