Der sehnlichste Wunsch meiner zwölfjährigen Tochter ist ein Hund als Haustier. Bisher haben mein Mann und ich uns kategorisch dagegen ausgesprochen, einfach aufgrund der Tatsache, dass die Verantwortung letztlich an uns hängen bleibt. Mittlerweile bin ich allerdings nicht mehr so sicher mit meinen Vorbehalten.
Elisabeth Hickmann:
Sie tun gut daran, diese Entscheidung zunächst einmal im Hinblick auf die wechselseitigen Interessen und Bedürfnisse mit Ihrem Partner zu besprechen. Ein Hund ist von der Verantwortung her wie ein zusätzliches Familienmitglied und daher müssen Vereinbarungen so konkret wie möglich getroffen werden, im zweiten Schritt auch mit den Kindern.
Was spricht dafür: Laut aktuellen Studien sind Haustiere tatsächlich die besten Freunde der Kinder. Sie fühlen sich mit Ihnen genauso eng verbunden wie mit Familienangehörigen, und im Gegensatz zu Geschwistern muss ich mit einem Hund nicht streiten. Das Gefühl der Verbundenheit mit einem Tier unterstützt zudem die emotionale Entwicklung der Kinder. Sie lernen, sich auf die Bedürfnisse anderer einzustellen. Selbst das Sozialverhalten und die Schulleistungen werden positiv beeinflusst. Ihre Tochter sehe ich sehr wohl in der Lage, im Rahmen ihrer Möglichkeiten Verantwortung für ein Tier zu übernehmen. Dann heißt es eben Gassi gehen anstatt mit dem Handy auf der Couch zu chillen. In kritischen Lebensphasen, wie beispielsweise der Pubertät, können sich Jugendliche Trost und Streicheleinheiten holen und fühlen sich ohne Worte verstanden und aufgehoben. Der Umgang mit Tieren senkt auch bei uns Erwachsenen den Stresspegel, wirkt entspannend und blutdrucksenkend.
Die Frage, ob Sie den zeitlichen und finanziellen Aufwand übernehmen wollen, können letztlich nur Sie als Eltern beantworten.
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