Schlanders/Theateraufführung - Was wäre, wenn es unüberschaubar viele Paralleluniversen gäbe, die sich bei jeder Entscheidung weiter verzweigen? Was wäre, wenn man dasselbe Geschehen, dieselben Dialoge mehrmals durchleben und durchspielen könnte? Jedes Mal in einem anderen Tonfall, mit anderen Emotionen, mit kleinen Textänderungen. Zu Beginn der Theatersaison des Südtiroler Kulturinstituts spielte das St. Pauli Theater aus Hamburg im Stück „Constellations“ diese Möglichkeiten durch. Die vielen Theaterbesucher merkten die große Wirkung der kleinen Änderungen im Tonfall und im Text. Mit Witz und Schwung spielten die beiden Schauspieler Judith Rosmair und Johann von Bülow die verschiedenen Begegnungen und Annäherungen und glänzten in ihren Dialogen über die Liebe, den Sinn des Lebens und den freien Willen des Einzelnen. Der junge englische Autor Nick Payne erzählt im Theaterstück über die zufällige Begegnung einer Quantenphysikerin mit einem Imker auf einer Party. Aus der Begegnung entwickelt sich eine Liebesgeschichte in einem komplexen Multiversum. Es ist dem Regisseur Wilfried Minks gelungen, aus dem kurzen Stück eine lebendige und unterhaltsame Abendveranstaltung zu machen. In Schlanders hat es sich zu einer guten Tradition entwickelt, dass die vielen Oberschüler und das interessierte Theaterpublikum auch die Einführung zum Theater besuchen. Außerdem hat die Volksbank, einer der wichtigsten Kultursponsoren, zum Auftakt der Theatersaison wiederum zu einem Umtrunk geladen. Zu Beginn der Einführung machte Monika Wunderer Holzner, die Präsidentin des Kulturhauses, darauf aufmerksam, dass dieses Jahr in Zusammenarbeit mit dem Kulturinstitut nicht nur vier, sondern sechs Theateraufführungen nach Schlanders kommen. Die nächste Aufführung ist am 28. November. Die Schauspielbühne Stuttgart spielt dabei von Arthur Miller das Stück „Tod eines Handlungsreisenden.“ (hzg)
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