1. Teil: Einführung und Niederschlag
Im Vinschgau herrscht ein warmgemäßigtes Klima. Der Hauptteil der Niederschläge, rund 40%, fällt im Sommer in Form von Gewittern. Wichtige Regenspender sind aber auch die Tiefs über dem Mittelmeer in den Herbstmonaten, während der Winter, auch durch wiederholten Föhn, ziemlich niederschlagsarm ausfällt. Dezember, Jänner und Februar sind nur für 10% des Jahresniederschlages verantwortlich und es kommt immer wieder vor, dass es im Winter über mehrere Wochen (wie 2011) trocken bleibt. Das Klima im Vinschgau weist im Vergleich zu anderen Tälern einige Besonderheiten auf. Im Norden stellen die Ötztaler Alpen und im Süden die Ortlergruppe mit ihren hohen Bergen für die Luftströmungen große Hindernisse dar, im Westen stellt sich die Sesvennagruppe in den Weg. Diese topographischen Gegebenheiten wirken sich in Niederschlag, Temperaturen, Wind und Sonnenschein aus. Verglichen mit den umliegenden Gebieten herrscht eine relative Trockenheit. Mit Jahresniederschlägen von nur ca. 500 mm (entspricht l/m²) zwischen Naturns und Glurns ist der Vinschgau das trockenste Tal der Alpen, man spricht daher von einem „inneralpinen Trockental“. Im Vergleich dazu regnet und schneit es in den niederschlagsreichsten Orten Südtirols (Ratschings, Karerpass und im Bereich des Hochfeiler) mehr als doppelt so viel im Jahr (ca. 1100 mm), im Alpenvorland in manchen Orten im Tessin oder in Oberbayern sogar vier- bis fünfmal so viel.
Daniel Schrott,
Landeswetterdienst
(Hydrographisches Amt 26.4)