Was für die mehr als 13.000 Teilnehmer in den vergangenen 7 Jahren ein ausführlicher Gesundheitscheck war, ist für die Wissenschaft eine immense und besondere Fundgrube für Forschungen. Die Befragungsbögen, die Blutwerte, andere medizinische Daten, die DNA... die Vinschger haben ein Daten-Pool abgeliefert, aus dem sich die internationale Forschergemeinschaft lange bedienen wird können.
„In der biomedizinischen Hochburg Kalifornien ist die CHRIS-Studie aus dem Vinschgau angekommen“, sagte etwa der Leiter des Zentrums für System-Biomedizin an der Uni Luxenburg, Rudi Balling. Es sei von wissenschaftlicher Seite aus angebracht, mit der Bevölkerung zu besprechen, was eigentlich beforscht werden solle. „Citizen-Science“ also Bürger-Wissenschaft nenne sich das.
Mit der gleichen Begeisterung referierten der Studienleiter von CHRIS Cristian Pattaro (über chronische Nierenerkrankung), der Bioinformatiker von Eurac-Reserch Christian Fuchsbrugger (über Diabetes Typ 2 und über das weltweite Aufsehen, welches die CHRIS-Studie in Forscherkreisen verursacht), der Leiter der inneren Medizin I an der Uni Innsbruck Herbert Tilg (über die unglaubliche Anzahl genetischer Information in Bakterien, die den menschlichen Körper besiedeln). Renate Zimmer, Professorin für frühkindliche Entwicklung und Sportwissenschaft an der Uni Osnabrück referierte über psychosoziale Ressourcen.
Die medizinischen Daten der Vinschgerinnen und Vinschger, gesammelt in der Kohortenstudie CHRIS, sind an der internationalen Spitze der Forschung angekommen. Die Moderation der Tagung hatte Josef Bernhart von der Eurac über.
Für die Bewegung zur Teilnahme an der CHRIS-Studie hatten viele Organisationen im Vorfeld geworben. Unter dem Dach „Tu’s einfach“ hat sich eine Gesundheitsinitiative gebildet an der der Verband der Sportvereine Südtirols (VSS), der katholischen Verband der Werktätigen (KVW), der Alpenverein Südtirol (AVS), der Südtiroler Wirtschaftsring (SWR), die katholischen Familienverband (KFS) (alle Bezirk Vinschgau), das Krankenhaus Schlanders, das Institut für Biomedizin (Eurac Research) und die Vinschgauer Hausärzte beteiligt sind.
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